Zum Schutz des Einzelhandelsangebots in der Innenstadt verweigerte der Technische Ausschuss seine Zustimmung zum Bau eines dm-Drogeriemarktes in der Industriestraße. Dort wollte sich der Drogeriefilialist zwischen den bestehenden Lebensmittelmärkten Lidl und Rewe ansiedeln.
Damit folgte das Gremium einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, das Einvernehmen zu verweigern. Ein Grund für diese Entscheidung sei, dass das Bauvorhaben außerhalb der Baugrenzen liegt und die Stadt hier eine Änderung des Bebauungsplans hätte vornehmen müssen. Basierend auf einer zuletzt 2015 fortgeschriebenen Analyse zur Stärkung des Innenstadtangebots wolle die Stadt diese Möglichkeit jedoch nicht nutzen.
Zur Begründung sagte Bürgermeister Michael Rieger, man habe seit Jahren den Fokus auf die Innenstadt gelegt, um das dort bestehende Angebot zu stärken. Bei Drogerieartikeln handele es sich eindeutig um ein innenstadtrelevantes Angebot. „Der Einzelhandel hat es ohnehin schon schwer“, sagte Rieger am Beispiel Onlinehandel. Gespräche mit dem Handels- und Gewerbeverein hätten gezeigt, dass die Händler ebenfalls Bedenken äußerten, wenn das Angebot in die Industriestraße kommen würde. Gleichwohl würde Bürgermeister Rieger die Ansiedlung eines dm-Drogeriemarktes begrüßen: „Aber halt in der Innenstadt.“ Dies sei jedoch nicht einfach.
Hansjörg Staiger (SPD) fände die Ansiedlung zwischen dem Rewemarkt und Lidl prinzipiell „eine tolle Lösung. Das hätte Vorteile. Aber wir haben ja nun mal dieses Gutachten.“ Er regte an, zu überlegen, wie man sich künftig positioniert. „Irgendwann kommen wir in eine Situation, wo man nicht ablehnen kann.“ Wie Rieger sagte, müsse ein neues Gutachten durch die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung ohnehin in Auftrag gegeben werden.
Georg Wentz (FDP) sah die Sache nicht so problematisch, „als wenn noch ein Discounter kommen würde.“ Der Wunsch nach einem solchen Drogeriemarkt sei in der Bevölkerung durchaus vorhanden.
