Es ist ein Bild, das einen sofort denken lässt: Das kann nicht wahr sein. Es zeigt einen Angler, der seine Beute in die Kamera hält. Er steht am Klosterweiher, auf einer der beliebten Seeterrassen, im Hintergrund sind Angel und Eimer zu erkennen. Die Hände des Anglers greifen einen Wels – der Fänger darauf unkenntlich gemacht. "Ja, dieser Wels ist wirklich am Klosterweiher gefangen worden", sagt Klaus Lachner, Vorsitzender und Gewässerwart des Angelvereins St. Georgen. Aufgetaucht ist das Bild im Internet in der Facebook-Gruppe "St. Georgener Stadtgeflüster", in der sich Bergstädter immer wieder zum aktuellen Stadtgeschehen austauschen.
Das Tier sei, so schätzt Lachner, rund einen Meter lang gewesen. Zudem brachte er es auf rund acht Kilo Gewicht und landete auf dem Teller der glücklichen Fänger. Klaus Lachner kennt den erfolgreichen Angler, der Mitglied seines Vereins ist und im Weiher angeln darf. "Ich beglückwünsche den Angler, hoffe aber, dass es der einzige Wels war, der im Klosterweiher lebte", so Lachner.
"Das macht im Prinzip mein gesamtes Gewässermanagement kaputt", sagt Lachner, der als Gewässerwart des St. Georgener Angelvereins viel Zeit in seine Aufgabe steckt. Klaus Lachner ärgert sich und vermutet, dass der Wels von seinem Besitzer im Klosterweiher ausgesetzt wurde. Er könnte schlicht zu groß für das Aquarium geworden sein. Das Alter des Fisches schätzt er auf rund fünf bis sechs Jahre. In etwa so lange sei er bereits Vorsitzender des Angelvereins, einen solchen Fisch habe man aber garantiert nie in den Klosterweiher eingesetzt.
Der Wels sei aufgrund seiner Größe eine Fressmaschine, mache aus diesem Grund Probleme. Angriffe von Welsen auf Schwimmer seien selten, aber schon dokumentiert worden, sagt Lachner. Im Normalfall erreichen die Fische im Klosterweiher maximal eine Länge von rund 70 Zentimetern. Klaus Lachner bleibt deshalb nur eine Hoffnung: Es war wirklich der einzige Wels im Klosterweiher.