Der August des Jahres 1994 war nach den Meldungen des SÜDKURIER ein heißer Monat. Also lechzten auch die Bewohner St. Georgens nach kühlerer Nachtluft. Für die Anlieger der Schwarzwaldstraße aber blieb das ein weitgehend unerfüllter Traum, denn durch die offenen Fenster schallte bereits in den frühen Morgenstunden schon Autolärm.
In der Ausgabe vom 13. August 1994 wird von den Klagen mehrerer Anwohner berichtet. Sie wünschen sich, dass der Durchgangsverkehr, der von Offenburg und Schramberg und durch die Sperrung der Landesstraße in die Feldbergstraße führt, gestoppt wird. Diese Route führt halt schneller zur B 33 und wird deshalb gern genutzt. Ebenfalls beschweren sich die Anwohner auch immer wieder über zu schnelle Fahrzeuge. Ein Umstand, den anscheinend auch die dort installierten Inseln nicht eindämmen konnten.
Entlastung für die Seebauernhöhe
Die Polizei in St. Georgen kennt das Problem, kann aber nichts zur Entlastung der Anwohner tun. Der Leiter der Polizeibehörde in St. Georgen, Paul Bühler, hofft stattdessen auf die baldige Fertigstellung der Straße im Bereich Hieselmicheleshöhe und Brogen, damit die Seebauernhöhe entlastet wird. Die Autofahrer würden dann wieder die Buchenberger und die Schramberger Straße nutzen, so die Erwartung. Bühler bietet eine „konzertierte Aktion“ an: Der Bürgermeister, die Polizei und die Baurechtsbehörde sollten gemeinsam eine vernünftige Lösung für das Problem suchen.
„Die Schwarzwaldstraße ist halt breit“, meint zum Thema Bürgermeister Wolfgang Schergel. Sie müsse enger gemacht werden. Ein mobiles Geschwindigkeitsmessgerät bekommen nur Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern. Und für 1995 sei kein Geld für Verkehrsberuhigung im städtischen Haushalt vorhanden. Schergel appelliert an die Bewohner der Seebauernhöhe, ihrerseits ein gemäßigtes Tempo einzuhalten und die Straße somit geräuscharm zu befahren. Ansonsten sei er bereit, mit der Polizei die Problematik zu besprechen.
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