Großes hat der Stuttgarter Hans Bürer, Chef der Firma für Erlebnisgastronomie „Eldorado“, mit dem kleinen Peterzeller Bahnhof, insbesondere dem Bahnhofsgebäude, vor 25 Jahren vor.
Wie der SÜDKURIER vom 30. Juli 1994 berichtet, will er ein Nachtcafé über zwei Etagen mit Bahnflair einrichten. Er wolle bereits im Dezember eröffnen. Allerdings ist er weder Besitzer noch Pächter des Gebäudes.
Im St. Georgener Rathaus ist man von diesen Plänen total überrascht. Der Besitzer des Bahnhofsgebäudes, Karl Lauble, hatte bisher im Interesse der Stuttgarter Firma beim Ausschuss für Umwelt und Technik eine Bauvoranfrage zur Umnutzung gestellt. Die wurde zwar gutgeheißen, aber durch den Einspruch eines Nachbarn erst einmal auf Eis gelegt.
Tatsache ist, so der SÜDKURIER, dass zunächst der Nachbar seinen Einspruch begründen müsse. Die Begründung werde dem Regierungspräsidium zur Entscheidung weitergegeben, so Stadtbaumeister Bodo Graf. Erst danach könne der Besitzer oder der künftige Pächter einen detaillierten Bauantrag stellen.
Karl Lauble selbst hält die Idee eines Nachtcafés für undenkbar. Allein schon die Stellplatzfrage könne in dieser Größenordnung gar nicht gelöst werden. Eine Bauzeit bis Dezember klappe sowieso nicht. Im Übrigen nehme er die Bauvoranfrage nicht so ernst.
Das Bahnhofsgebäude Peterzell ist ein beliebtes Objekt, auch Brauereien haben schon Interesse gezeigt. Derzeit wird das Gebäude von Asylbewerbern bewohnt, denen – so Karl Lauble – nicht gekündigt werde. Außerdem habe sich ein Honighaus eingemietet und mehrere Räume werden als Lager genutzt. Lauble selbst ziehe einen Getränkemarkt in Betracht, eine Genehmigung dafür habe er bereits. Er lasse sich aber Zeit mit seinen endgültigen Entscheidungen. Eines komme aber nicht infrage: eine Einrichtung des Rotlichtmilieus. „Als Getränkehändler will ich, dass der Durst im Vordergrund steht“.