Wenn wie in den vergangenen Tagen und Wochen tausende Menschen an den heißen Tagen Erfrischung in Badeseen der Region suchen, bedeutet das für die Mitglieder der St. Georgener Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) harte Arbeit. Sie sind an den Wochenenden an zwei Badeseen im Schwarzwald-Baar-Kreis, am Klosterweiher in St. Georgen und am Kirnbergsee bei Bräunlingen, im Einsatz und versuchen, jeden Badegast im Wasser im Auge zu behalten. Was gar nicht so einfach ist, wenn hunderte Badende gleichzeitig im Wasser sind.

  • Wach- und Wasserrettungsdienst: Am Klosterweiher leisten die DLRGler Wachdienst. „Hier unterstützen wir den Schwimmmeister und übernehmen die Badeaufsicht, während am Kirnbergsee der Wasserrettungsdienst die Alleinverantwortung hat“, erklärt Ortsvereinsvorsitzender Michael Rack . Auch, weil der Kirnbergsee größer ist als der Klosterweiher, sind das Rettungsboot und die Taucher an den Wochenenden tagsüber dort stationiert. „Im Ernstfall würden die Taucher mit dem Hubschrauber hergeflogen werden.“
  • Badeaufsicht nur am Wochenende: Größtmögliche Sicherheit herstellen ist das oberste Ziel der DLRG-Mannschaft, die ihre Wochenenden ehrenamtlich am Klosterweiher verbringt, damit die Badegäste sicher baden können. Dass die DLRG nur am Wochenende Dienst macht, erklärt Ortsvereinsvorsitzender Michael Racke einerseits mit der aktuellen Ferienzeit. „Andererseits sind ein Teil unserer Mitglieder noch zur Unterstützung an der Ostsee tätig.“
Nicht immer schieben so viele ehrenamtliche Mitglieder der DLRG Wachdienst: Bernhard Kammerer, Angela Racke, Dara Woschny, Kira Woschny, ...
Nicht immer schieben so viele ehrenamtliche Mitglieder der DLRG Wachdienst: Bernhard Kammerer, Angela Racke, Dara Woschny, Kira Woschny, Michael Racke, Antonia Morath, Dirk Woschny, Benedikt Joos, Niklas Flaig, Nadine Kunz, Yannick Flaig, Nicolas Lohmüller, Barbara Fuß, Anna-Lena Flaig und Christiane Kammerer (von links). Bilder: Roland Sprich | Bild: Sprich, Roland
  • Gefahrenquellen im Blick: Alle potenziellen Gefahrenquellen sind im Blick der Wasserretter. Dazu gehören der Nichtschwimmerbereich ebenso wie die zahlreichen Spielgeräte wie Eisberg und Trampolin und Ein-Meter-Sprungbrett. Auch jeder Schwimmer, der seine Bahnen weit außerhalb des Nichtschwimmerbereichs oder gar am Rand des gegenüberliegenden Ufers zieht, wird, so gut es geht, im Auge behalten.
  • Lautloses Untergehen: Die Vorstellung, dass ein Schwimmer, der plötzlich einen Herzanfall erleidet, laut rufend und mit den Armen winkend nach Hilfe schreit, ist laut Racke falsch. „So jemand hat gar nicht mehr die Kraft, zu winken oder um Hilfe zu rufen, er geht lautlos unter.“ Deshalb ist die DLRG auch auf Beobachtungen übriger Badegäste angewiesen.
  • Schwimmflügel bergen Gefahren: Auf dem Spielgerät Round about – einer aufblasbaren Insel im Nichtschwimmerbereich – drängeln sich die kleinen Badebesucher. Viele von ihnen haben Schwimmflügelchen an den Armen. Helfer Dirk Woschny fällt auf, dass ein kleines Kind möglicherweise zu große Schwimmflügel trägt und schaut nach. „Schwimmflügel vermitteln eine falsche Sicherheit“, sagt Michael Racke. Fällt ein Kind ins Wasser, reißen die aufblasbaren Schwimmhilfen die Arme nach oben. Sind die Flügel zu groß, rutschen sie von den Armen, das Kind geht unter. Michael Racke appelliert deshalb an die Eltern, ihre Kinder im Wasser nicht aus den Augen zu lassen.
  • Rettungsmittel für schnelle Hilfe: Für mögliche Einsätze stehen den Wasserrettern am Klosterweiher ein Ruderboot und ein Eisretter zur Verfügung. Damit gelangen sie im Notfall schnell zur Einsatzstelle. Der Eisretter wurde ursprünglich für den Einsatz im Winter konzipiert, um ins Eis eingebrochene Verunglückte sicher aus dem Wasser zu retten. „Er leistet uns aber auch im Sommer gute Dienste“, so Racke.
Sie fahren mit dem Boot regelmäßig Patrouille auf dem Klosterweiher. Die DLRG-Retter von links Nicolas Lohmüller, Niklas Flaig, Nadine ...
Sie fahren mit dem Boot regelmäßig Patrouille auf dem Klosterweiher. Die DLRG-Retter von links Nicolas Lohmüller, Niklas Flaig, Nadine Kunz und Anna-Lena Flaig. Bild. Roland Sprich | Bild: Sprich, Roland
  • Meist Einsätze an Land: Während Einsätze im Wasser eher selten sind -in dieser Saison mussten die DLRG-Helfer bislang einen angetrunkenen Mann aus dem Weiher holen -, kommt es häufiger vor, dass die Retter für die Versorgung kleinerer Notfälle an Land gebraucht werden. Schnittverletzungen an den Füßen durch Glasscherben oder scharfe Kanten und Steine, Schürfwunden oder Insektenstiche werden direkt versorgt. Auch bei einem Sonnenstich sind die DLRG-Mitglieder, die mindestens das Rettungsschwimmerabzeichen in Bronze und eine Ausbildung in Erster Hilfe haben, schnell zur Stelle.
  • Hilfe ist kostenlos: Die Hilfe durch die DLRG ist für die Betroffenen in jedem Falle kostenlos. Kleinigkeiten wie Pflaster finanziert der Ortsverein aus eigenem Budget. Bei größeren Rettungseinsätzen wird direkt mit den Krankenkassen des Betroffenen abgerechnet.