Lange galt es in der Bergstadt als Gerücht, doch nun nimmt das Projekt konkret Formen an. Die Einzelhandelskette Aldi plant einen Neubau in St. Georgen. Noch in der vergangenen Woche sagte der Konzern auf eine Nachfrage des SÜDKURIER, dass es keine konkreten Pläne für einen Neubau in St. Georgen gebe. Aus der Vorlage für die Sitzung des St. Georgener Gemeinderates in der Stadthalle am Mittwoch, 1. Juli, ab 17.30 Uhr geht nun das Gegenteil hervor. Denn dann soll das Gremium im Tagesordnungspunkt 4 der Aufstellung eines Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren zustimmen.
Aldi will in Alte Landstraße
„Aldi befindet sich seit vielen Jahren bereits in St. Georgen und strebt nun eine Verlagerung von der Industriestraße an die Alte Landstraße an“, heißt es in der genannten Vorlage. Genauer geht es um das Grundstück, auf dem sich früher das Autohaus Bäsch befand. Das Gebäude ist seit geraumer Zeit geschäftlich ungenutzt. Das bot Raum für die Entwicklung neuer Ansätze. Schon seit mehreren Jahren beschäftige sich die Verwaltung mit einer Nachnutzung der Grundstücke an dieser exponierten Lage, wie es in der Vorlage zur Sitzung weiter heißt.
Augenmerk auf das Stadtbild
Aldi modernisiert seit einigen Jahren eine Vielzahl seiner Filialen bundesweit. Der aktuelle St. Georgener Markt gilt noch als einer nach altem Muster. Mit den neuen Räumlichkeiten will Aldi auf ein neues Konzept setzen. Diese Märkte nennt Aldi „Frische-Märkte“. Unter anderem charakteristisch sind diese durch ein großes Frischeangebot im Eingangsbereich.
Besonderes Augenmerk legt die St. Georgener Stadtverwaltung darauf, dass auch die Nachnutzung des Geländes des ehemaligen Autohauses positiv auf das Stadtbild wirkt. Dazu heißt es: „Nun wäre es aus städtebaulichen Gesichtspunkten äußerst wünschenswert, wenn auch diese Fläche hinsichtlich Nutzung und Gestaltung zu einer Attraktivitätssteigerung an der viel befahrenen Bundesstraße beiträgt.“
Gemeinderat muss zustimmen
Zudem ist aus Sicht der Verwaltung wichtig, dass am alten Standort in der Industriestraße kein anderer Discounter oder ähnliches eröffnen dürfte. Das bestehende Baurecht soll deshalb geändert werden. Falls der Gemeinderat dem Projekt zustimmt, wird die Verwaltung das Bebauungsplanverfahren in die Wege leiten.
Bisher gibt es für diese Grundstücke noch keinen Bebauungsplan. In der Sitzung des Gemeinderats sollen auch ein Vertreter von Aldi und ein Vertreter der Planungsgesellschaft PMG anwesend sein. Zwischen dem neuen Eigentümer und der Stadt St. Georgen werde ein sogenannter Durchführungsvertrag abgeschlossen, wenn der Gemeinderat dem Vorhaben zustimmt.