Mehr und mehr Corona-Maßnahmen werden nach und nach aufgehoben. Seit Beginn der Woche müssen nun auch Kinder und Jugendliche in Kindertageseinrichtungen sowie Schulen sich nicht mehr gegen das Corona-Virus testen lassen. Damit kehrt in diesem Bereich langsam Normalität ein. Nach zahlreichen Einschränkungen und großem Aufwand.
Man gewöhnt sich daran
Für Gudrun Burgmaier-Fehrenbach, Leiterin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums, geht eine intensive Zeit zu Ende. „Der zeitliche Aufwand für die Durchführung der Tests war durchaus enorm. Das hat uns dreimal die Woche die erste Schulstunde gekostet“, sagt sie. Es habe etwas gedauert, bis die Abläufe verinnerlicht wurden. Aber: „Irgendwann hatten Lehrer wie Schüler sich daran gewöhnt.“
Dabei war das Testen in der Corona-Zeit das kleinere Übel, sagt Gudrun Burgmaier-Fehrenbach. Die Testpflicht sei von Schülern wie Eltern gut aufgenommen und akzeptiert worden. Und: „In einer kleinen Schule die Testpflicht zu organisieren und durchzuführen, ist nach kurzer Zeit noch relativ überschaubar.“
Maske als Sprachbarriere
Problematischer war hingegen die Maskenpflicht im Unterricht. „Wir haben hier Kinder mit einer sprachlichen Verzögerung. Die Masken waren bei der gegenseitigen Verständigung schon schwierig“, sagt die Schulleiterin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit dem Förderschwerpunkt Lernen.
Ob ein Wegfall der Testpflicht bei den hohen Inzidenzen sinnvoll sei, könne sie nicht einschätzen. „Es ist die erste Woche, wir müssen schauen, wie sich die Lage entwickelt“, so Gudrun Burgmaier-Fehrenbach. Im Falle einer Infektion werde, wie auch schon zuvor, schnell reagiert. „Es steht auch jedem frei, sich weiterhin zu testen und Maske zu tragen“, sagt sie.
Erleichterung für die Stadt
Ein Aufatmen gibt es auch bei der Stadtverwaltung. „Für uns geht nun eine anstrengende und harte Zeit zu Ende“, sagt Ordnungsamtsleiter Markus Esterle. Als Träger der Schulen und von vier Kindergärten sei seine Abteilung für Ordnung, Bildung und Soziales für die Beschaffung und Verteilung der Tests verantwortlich gewesen. „Wir haben die Einrichtungen regelmäßig mit Nachschub versorgt“, sagt er.
Doch nicht nur das: Das Ordnungsamt war auch aktiv bei der Bearbeitung der Coronafälle im Einsatz. In den vergangenen zwei Jahren sind hier 6648 Absonderungsbescheinigungen erstellt worden. Der Gemeindevollzugsdienst kontrollierte die Einhaltung der Corona-Maßnahmen.
Über 200.000 Tests wurden ausgegeben
Christian Pflumm vom Gemeindevollzugsdienst berichtet im Gespräch, dass für die Kleinsten von der Landesregierung Nasenabstriche vorgesehen wurden. „Wir haben uns aber für die Lolli-Tests eingesetzt. Alles andere wäre aus unserer Sicht nicht zumutbar gewesen“, sagt Pflumm.
Insgesamt 202.600 Tests wurden an Schulen und Kitas in den vergangenen zwei Jahren ausgegeben. Damit soll erst einmal Schluss sein. „Keine der städtischen Bildungseinrichtungen haben aktuell vor, freiwillige Corona-Tests anzubieten“, so Esterle.
Was passiert mit den übrig gebliebenen Test-Kits? „Wir lagern noch ein paar tausend Tests im Keller des Rathauses“, sagt Markus Esterle. Dort sollen sie auch bleiben. „Die werden wir für den Fall der Fälle aufbewahren. Wenn es schnell gehen muss, sind wir gerüstet“, so der Ordnungsamtsleiter.