Peterzell Hans Grenwelge, in der Lochackerstraße 2 in Peterzell, feiert heute seinen 100. Geburtstag. Ein biblisches Alter, das er in geistiger und körperlicher Frische erreicht hat.

Geboren wurde der Jubilar in Freiburg als einziger Sohn des Ehepaares Grenwelge. Bis ins Alter von drei Jahren wuchs er bei seiner Oma in Offenburg auf. Danach zog die Familie nach St. Georgen. Hans Grenwelge erinnert sich, dass die Familie in der Schramberger Straße eine neue Heimstatt fand.

Er besuchte den evangelischen Kindergarten in der Roßbergstraße bei Schwester Amma und Schwester Luise, es folgte die Volksschule, die heutige Robert-Gerwig-Schule. In den Jahren 1938/1939 war Hans Grenwelge als Hirtenbube beim Hirzbauer in Brigach tätig. Während dieser Zeit besuchte er die Schule in Brigach. Es war eine harte Zeit für ihn. Denn er hatte nicht nur die Kühe zu hüten, sondern musste auch auf dem Hof kräftig mitanpacken. „Hier habe ich die ersten Erfahrungen fürs Leben gesammelt“, kommt es dem rüstigen Jubilar über die Lippen, verbunden mit einem Lächeln. Im Winter war der Schulweg beschwerlich.

Die berufliche Laufbahn startete am 1. April 1940 bei der Reichspost in St. Georgen. Kaum war 1942 die Lehrzeit abgeschlossen, erhielt er den Stellungsbefehl. Grundausbildung war in Weimar in einer Panzerwerkstatt. Während des Krieges war der Jubilar in der Ukraine im Einsatz. Heute erinnert er sich noch an die Menschen in der Ukraine. „Die waren nett und freundlich.“ Mit einem MAN-4,5 Tonner versorgte er die Panzer mit Kraftstoff. „Während meiner Zeit in der Ukraine bin ich über 100.000 Kilometer mit den 4,5 Tonner gefahren.“ Nach dem Kriegsende im Mai 1945 fuhr er mit dem LKW in Richtung Österreich, erinnert sich Hans Grenwelge. Von amerikanischen Soldaten in Gefangenschaft genommen, erlebte der Jubilar verschiedene Gefangenenlager, bis er schließlich bei Nürnberg landete.

Von dort nach Tuttlingen entlassen, wurde er von französischen Soldaten mit dem Zug auf der Schwarzwaldbahn nach Straßburg gebracht, um dort weiter in Gefangenschaft zu kommen. „Ich hatte großes Glück, es ging mir dort gut“, auch wenn er im Steinbruch und einer Drahtzieherei schwere Arbeit verrichten musste.“ Nach der Entlassung in Tuttlingen hat er in Villingen seine Tante aufgesucht, um anderntags St. Georgen zu erreichen.

Am 2. Januar 1949 nahm Grenwelge bei der Post in St. Georgen wieder für rund sieben Jahre die Arbeit als Paketzusteller auf. Es folgten Schalter- und Verwaltungsdienst, bis 1970 die Versetzung nach Triberg erfolgte. Dort blieb der Jubilar bis zu seiner Pensionierung. 1952 folgte die Heirat, aus der eine e Tochter hervorging. Im Jahr 1980 konnte das eigene Haus in Peterzell bezogen werden. Vor vier Jahren verstarb die Ehefrau. Gefeiert wird am Samstag im Kreis der Familie.