Hohe Beute haben Betrüger mit Schockanrufen in St. Georgen und Schramberg-Waldmössingen gemacht. Sie kamen so zu mehr als 110.000 Euro.
In St. Georgen hat eine 78-jährige Frau am Donnerstag, 22. September, laut Polizei den Anruf einer Betrügerin erhalten, die sich nach bekannter Masche als Polizistin ausgab und behauptete, dass der Sohn der Angerufenen einen schweren Unfall verursacht habe.
100 Goldmünzen übergeben
Nachdem sich auch der vermeintliche Sohn am Telefon meldete und vorgab, nur gegen Zahlung einer Kaution nicht ins Gefängnis zu müssen, war die Seniorin getäuscht. Die Betrügerin lotste die aufgelöste Frau nach Donaueschingen, wo sie einem „Herr Götze“ rund 100 Goldmünzen im Einzelwert von je tausend Euro übergab.
Beschreibung des Betrügers
Das perfide: Die Übergabe fand auf einem Parkplatz vor einer Apotheke, nicht weit vom Amtsgericht entfernt, statt. Als Geldabholer „Herr Götze“ fungierte ein Mann, den die Betrogene wie folgt beschrieb: 180 Zentimeter groß, schlank, 40 bis 45 Jahre alt, braune Haare mit Seitenscheitel, bekleidet wie ein Banker.
Gleiche Masche klappt erneut
Die gleiche Masche funktionierte knapp eine Woche später in Schramberg-Waldmössingen. Bei einer 67-Jährigen aus Waldmössingen bei Schramberg rief am Mittwoch, 28. September, die vermeintliche Tochter an und schluchzte ins Telefon, dass sie einen tödlichen Unfall verursacht habe.
Kurz darauf übernahm ein Polizeibeamter, genannt „Herr Walter“, das Telefonat und forderte sein Opfer zur Zahlung eines hohen Kautionsbetrages auf.
Frau übergibt 12.000 Euro
Er beorderte die Frau zum Amtsgericht nach Rastatt und später zum Bahnhof, wo die geschockte Mutter einer „Frau Bari“ laut Polizei knapp 12.000 Euro übergab. Bei der Geldabholerin handelte es sich um eine schlanke, mittelblonde Frau, etwa 160 cm groß. Sie trug einen Mundschutz und war mit einer hellen Jacke bekleidet.
Polizei warnt eindringlich
Obwohl nicht neu und obwohl immer wieder davor gewarnt wird, gelingt es denn Betrügerbanden trotzdem, mit dieser und ähnlichen Betrugsmaschen zum Erfolg zu kommen und hohe Geldbeträge bei ihren Opfern abzuzocken.
Wie die Betrüger dabei vorgehen und wie man sich davor schützen kann, hat ein Seniorenbeauftragter dem SÜDKURIER hier verraten. Zudem gibt es Informationen von der Polizei unter http://www.polizei-beratung.de nachzulesen.