Der „Rote Löwen“ ist ein Vorzeigeprojekt und Zankapfel zugleich – jetzt hat der Gemeinderat entschieden, dass die Pläne zur Sanierung nochmals angepasst werden. Denn vor allem an einem Detail schieden sich die Geister – dem Fachwerk. Außerdem ging es um die Gestaltung des Marktplatzes, vor allem um einige Details.

Bevölkerung diskutiert heftig

Denn das, was heute, vor der Fassadensanierung, noch sehr markant in einem dunklen Braun hervortritt, sollte eigentlich entfernt werden. Doch diese Entscheidung, die längst gefallen war, sorgte für jede Menge Gesprächsstoff. „Eine kontroverse Diskussion“, wie Stadtbaumeister Alexander Tröndle sagte.

Und so sieht der „Rote Löwen“ künftig nach dem neuesten Beschluss bei Tag aus.
Und so sieht der „Rote Löwen“ künftig nach dem neuesten Beschluss bei Tag aus. | Bild: Architekt Blum

Vor allem aus der Bevölkerung heraus habe es den Wunsch gegeben, nochmals über die genaue Gestaltung nachzudenken. „Das Fachwerk wurde in der Bevölkerung heftig diskutiert“, sagte Architekt Stefan Blum in der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch. Das Ergebnis: Das Fachwerk bleibt so, wie es ist, wird allerdings farblich deutlich dezenter ausfallen.

Das war vor allem ein Wunsch des Architekten. „Ich hatte meine Probleme mit dem Fachwerk“, bekräftigte er auch in der Sitzung. Doch die gefundene Anpassung sei ein guter Kompromiss. „Damit könnte ich auch als verantwortlicher Planer gut leben“, so Blum.

Gemeinderat ist sich einig

Karola Erchinger (Freie Wähler) formulierte ähnlich und die weiteren Fraktionen folgten der Argumentation. Sie sagte: „Das ist ein sehr harmonisches Zusammenspiel, wir können uns die Variante gut vorstellen.“ Deshalb war die Abstimmung letztlich auch klar und fiel einstimmig.

Eine Visualisierung des „Roten Löwen“, wie er vorher geplant war.
Eine Visualisierung des „Roten Löwen“, wie er vorher geplant war. | Bild: Stefan Blum

Die Details für den Marktplatz

Für die Sanierung des Marktplatzes ging es vor allem um einige Details, die für das spätere Aussehen des Platzes aber wichtig sind. Zum Beispiel die Beleuchtung. Denn hier soll, um Einheitlichkeit herzustellen, die selbe Leuchte verwendet werden, die bereits am Bärenplatz zum Einsatz kommt.

Diese Leuchte, die schon am Bärenplatz steht, soll auch auf dem Marktplatz verwendet werden.
Diese Leuchte, die schon am Bärenplatz steht, soll auch auf dem Marktplatz verwendet werden. | Bild: Ganter, Patrick

Vor allem atmosphärisch soll die Leuchte die passende Stimmung erzeugen. Denn aktuell, es ist kein Geheimnis, gibt der St. Georgener Marktplatz davon nur sehr wenig ab. „Steinwüste“ nannte ihn beispielsweise Gemeinderat Constantin Papst (CDU) in einer bewussten Übertreibung, wie er sagte.

Zudem sollen auf dem Marktplan Poller in polygonaler Form verwendet werden – also vieleckig. Sie haben die gleiche Farbe wie die Ortbeton-Platten, die schon für den Belag zum Einsatz kommen. Auf den Pollern wird eine Sitzgelegenheit aus Holz angebracht.

Für diese Gestaltungsvariante haben sich die St. Georgener Bürger in einer Abstimmung ausgesprochen.
Für diese Gestaltungsvariante haben sich die St. Georgener Bürger in einer Abstimmung ausgesprochen. | Bild: Faktor Grün

Die Geländer des Marktplatzes bekommen horizontale Streben. Nur Bürgermeister Michael Rieger hatte andere Ansichten und votierte für die senkrechte Variante, wie sie in der Sitzungsvorlage vorgeschlagen war – gegen die Meinung von 20 Gemeinderäten. Die wohl größte Schlappe, die er jemals im Gremium erlebt hatte, wie Gemeinderat Jochen Bäsch sich augenzwinkernd einen Scherz erlaubte.

Gehalten werden sämtliche Ausstattungsgegenstände in anthrazit als dunkles Grau – beispielsweise auch die Leuchten.

Mit den jetzigen Entscheidung ist der Gemeinderat in die Feinarbeit gegangen, damit es dann in wenigen Monaten konkret werden kann, wenn die Bauarbeiten starten.