Wenn Roland Rapp mit dem Feuerwehrauto ausrückt, brennt es nicht. Und es sind auch keine Menschen in Gefahr. Denn: Rapp hat ein außer Dienst gestelltes Feuerwehrauto der Abteilung Stockburg gekauft und nutzt es – für Spazierfahrten.
Liebe zum Oldtimer
Immerhin hat er eine ganz besondere Beziehung zu dem Oldtimer. 40 Jahre lang stand das Tragkraftspritzenfahreug TSF im Dienst der Stadt St. Georgen. Und wurde seit 1982 bei der Abteilung Stockburg zur Materialbeschaffung, aber auch bei der Brandbekämpfung und bei kleineren technischen Hilfeleistungen eingesetzt.
Nur: Weshalb will jemand privat so ein Auto besitzen?
„Erstens habe ich Freude an Oldtimerfahrzeugen. Zweitens habe ich dieses Feuerwehrauto nahezu während meiner gesamten Dienstzeit als Maschinist bei Einsätzen gefahren, es gehegt und gepflegt“, erklärt Roland Rapp seine besondere Verbindung zum Fahrzeug.
Er ist nur unwesentlich kürzer im aktiven Feuerwehrdienst als das Fahrzeug es war. 1986 ist er in die Feuerwehrabteilung Stockburg eingetreten.

Gemeinsam mit dem Fahrzeug und seinen Feuerwehrkameraden hat Roland Rapp in seiner bisherigen 36-jährigen Dienstzeit etliche Einsätze erlebt. An den sicherlich größten Einsatz erinnert er sich noch genau. „Das war 1995, als in Stockburg kurz hintereinander zwei Bauernhöfe in unmittelbarer Nähe durch Blitzschlag niedergebrannt sind.“
Mit der Ersatzbeschaffung für die Feuerwehrabteilung Peterzell-Stockburg, einem Gerätewagen Transport (GW-T) im vergangenen Jahr, wurde das TSF ausgemustert und sollte verkauft werden. Rapp bewarb sich und erhielt den Zuschlag.
Auto soll im Originalzustand erhalten bleiben
Große Umbauarbeiten hat er an dem Fahrzeug nicht vorgenommen. „An der Karrosserie musste einiges gemacht werden.“ Das Feuerwehrauto soll aber nicht zum Wohnmobil umgebaut werden. Sondern weitgehend im Originalzustand erhalten bleiben.
Noch immer ziert der Schriftzug „Freiw. Feuerwehr St. Georgen / Schw. Abt. Stockburg“ die vorderen Türen. Lediglich die Blaulichter sind durch rote Leuchten ersetzt worden.
Auf der Hochzeit eines Kameraden
Und wofür genau nutzt Roland Rapp nun sein eigenes Feuerwehrauto? „Für Spazierfahrten“, sagt er. Die erste Ausfahrt hat er gemeinsam mit seiner Frau unternommen. „Und bei der Hochzeit eines Feuerwehrkameraden war es auch im Einsatz“, sagt Roland Rapp und freut sich über seinen Oldtimer.