Ein kurioser Fall hat sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, zwischen 00.45 Uhr und 4.45 Uhr, am Bahnhof in St. Georgen ereignet. Unbekannte Täter hatten alle Türschlösser des Dienstgebäudes der Deutschen Bahn mit einer noch nicht genauer identifizierten selbsthärtenden Masse verklebt, teilt die Polizei mit.

Fahrdienstleiter muss eine Scheibe einschlagen, um sich Zutritt ins Gebäude zu verschaffen

Neben dem Bahnhofsgebäude seien auch alle Schlösser am Stellwerk verklebt worden. Der Fahrdienstleiter habe am frühen Mittwochmorgen eine Scheibe einschlagen müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu kommen. Diese Aktion war notwendig, um einen geregelten Bahnverkehr zu gewährleisten.

Im schlimmsten Fall fahren keine Züge

„Der Fahrdienstleiter ist im Bahnnetz sehr wichtig. Er sorgt unter anderem dafür, das die Weichen richtig gestellt sind“, sagt Theresa Beidoun, Pressesprecherin der Deutschen Bahn. „Wenn das Stellwerk nicht besetzt werden kann, führt das im schlimmsten Fall dazu, dass keine Züge mehr fahren.“

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Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. „Wir haben noch keine Hinweise auf den Täter oder auf die Art des Klebers, das verwendet wurde. Vor allem wollen wir herausfinden, was die Intention hinter der Tat ist“, sagt Friedrich Blaschke von der Polizeiinspektion Weil am Rhein.

Überwachungskamera liefert keine Hinweise

Auf dem Bahnhofsgebäude gebe es zwar eine Überwachungskamera, die konnte aber keine Hinweise auf die Täter liefern, so Blaschke. „Was wir wissen, ist, dass das Material in den Schlössern sehr schnell hart geworden ist.“

Immerhin: Der Münzeinwurf der Toilettenanlage konnte noch am Mittwoch von städtischen Mitarbeitern von dem Kleber befreit werden, sagt Polizeisprecher Friedrich Blaschke.

Der Münzeinwurf der WC-Anlage konnte von städtischen Mitarbeitern von der klebrigen Masse befreit werden. Die Anlage kann wieder genutzt ...
Der Münzeinwurf der WC-Anlage konnte von städtischen Mitarbeitern von der klebrigen Masse befreit werden. Die Anlage kann wieder genutzt werden. | Bild: Verchio, Graziella

Wie hoch der entstandene Schaden sei, ist noch nicht bekannt. „Die Schlösser und die eingeschlagene Scheibe müssen aber ersetzt werden“, sagt Theresa Beidoun. Ein Provisorium bedeckt nun das Loch, dass die eingeschlagene Scheibe hinterlassen hat.

Bundespolizei bittet Zeugen um Hilfe

Die Bundespolizei sucht nun nach Zeugen. Personen, die den Vorfall beobachtet oder das Geschehen fotografiert oder mittels Video aufgenommen haben, werden gebeten, sich mit der Bundespolizei unter der Telefonnummer 07628/80590 in Verbindung zu setzen.