Waschen, schneiden, desinfizieren heißt es seit Montag in den Friseursalons. Nach siebenwöchiger Zwangspause dürfen die Friseure unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen wieder arbeiten. Die Friseure können sich jetzt vor Arbeit kaum retten, um auf den Köpfen der Kunden wieder für ordentliche Frisuren zu sorgen. Allerdings benötigen sie pro Kunde deutlich mehr Zeit.
Das Telefon steht nicht mehr still
„Wir sind froh, dass wir wieder arbeiten dürfen. Und unsere Kunden sind froh, dass sie wieder zu uns kommen können“, beschreibt Christine Menda vom Naturhaarstudio. Wie dringend der Friseurbesuch nach sieben Woche Pause ist, zeigt sich daran, „dass das Telefon praktisch unentwegt klingelt.“
Schicht-Arbeit und erweiterte Öffnungszeiten
Dabei zeigen sich die Kunden zeitlich äußerst flexibel. „Die meisten Kunden nehmen jeden Termin, den sie kriegen können.“ Um die große Nachfrage abarbeiten zu können, arbeitet das dreiköpfige Team in Schichten. „Wir haben unsere Öffnungszeiten am Montag und Samstag erweitert.“ Dennoch müssen sich manche Kunden noch gedulden. „Wir haben bereits am Samstag telefonisch sämtlichen Termine für den Monat Mai vergeben.“
Schutzmasken für Kunden und Friseure nötig
Der Friseurbesuch kann nur unter Beachtung von Hygienerichtlinien erfolgen. Kunden müssen einen Mund- und Nasenschutz tragen und beim Betreten des Salons die Hände desinfizieren. Die Mitarbeiter tragen ebenfalls Mund- und Nasenschutzmasken.
Erhöhter Aufwand bei jedem Kunden
Christine Menda erklärt den weiteren erhöhten Aufwand: „Wir müssen nach jedem Kunden alle Stühle, Scheren und anderen Geräte desinfizieren und haben einen höheren Gebrauch von Umhängen, die wir jedes Mal waschen müssen.“
Haarewaschen für alle Kunden Pflicht
Zudem ist es Pflicht, dass alle Kunden die Haare gewaschen bekommen – auch Männer bekommen so nur noch Nasshaarschnitte. Der zeitliche Aufwand und die Kosten für die Schutzmaßnahmen schlagen sich auch in den Preisen nieder. „Wir mussten die Preise moderat anpassen.“
Umsatzeinbußen nicht mehr hereinzuholen
Der große Andrang auf die Friseure soll nicht darüber hinweg täuschen, dass die Salons in den vergangenen sechs Wochen enorme Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. „Seit Mitte März sind mehr als 500 Termine ausgefallen. Das kann man nicht mehr hereinholen“, so Christine Menda.