Auch wenn es fast allen Gastronomen gerade ähnlich geht wie ihr, so wählen doch nur wenige so drastische Worte. „Eine Katastrophe„, nennt Kronen-Wirtin Selma Kazazic die Wochen, in denen ihr Restaurant geschlossen bleiben muss. Denn anders als ein Imbiss könne sie keine Speisen zum Mitnehmen anbieten, müsse aber trotzdem die Miete und andere laufende Kosten bezahlen. Seit dem 13. März geht das so, und es ist ungewiss, wie lange dieser Zustand anhalten wird. „Wir können nichts anderes machen als abzuwarten“, sagt sie.
Etwas besser sieht es derzeit beim Hotel Café Schoren an der Bundesstraße aus. Vor Kurzem hat Geschäftsführerin Tanja Steidinger dort damit begonnen, Kuchen zum Mitnehmen zu verkaufen. „Das kommt sehr gut an und ist für uns eine Möglichkeit, den Kontakt zu unseren Gästen auch über diese schwierige Zeit aufrecht zu erhalten“, erklärt sie. Bei der zugehörigen Pension im Hagenmoos sieht es indes etwas karger aus. „Im Moment sind es vor allem Straßenbauarbeiter, die hier untergebracht sind“, sagt sie. Die freien Kapazitäten hätten sie und ihre Familie aber auch für Renovierungsarbeiten im Außenbereich nutzen können, so Steidinger. Bei der Pizzeria La Galleria an der Hauptstraße läuft der Betrieb nun sprichwörtlich auf Sparflamme. Von seinen 15 Mitarbeitern seien seit dem 6. März die meisten in Kurzarbeit, berichtet Geschäftsführer Tonino Coriale. Um bis zu 70 Prozent seien seine Umsätze zurückgegangen, was vermutlich auf die anfängliche Unsicherheit zurückzuführen sei. Inzwischen aber, so sagt er, habe das Geschäft mit Essen zum Abholen und mit Lieferungen deutlich angezogen. „Im April hatten wir Bestellungen für mehr als 18 000 Euro, das ist viel mehr als noch in den Monaten vor Corona.“ Die fehlenden Gäste im Restaurant könne das jedoch nicht wettmachen, so Coriale.

Derweil wird auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite gearbeitet. Im Hotel Kammerer bekocht und bedient Inhaber Dietmar Will seine Gäste, auch wenn es derzeit viel weniger sind. „Wir sind kaltgestellt“, sagt er. „Bis auf ein paar Geschäftsreisende geht im Moment gar nichts.“ Die Zeit nutzt er daher für die Renovierung der Sanitäranlagen und der Essensräume. Zudem bietet er Gerichte und Desserts zum Mitnehmen an, was gut angenommen werde. Er hoffe in dieser Krise aber auch auf ein Umdenken der Leute, und dass sie sich stärker auf die kleinen Betriebe vor Ort besinnen, an denen Familien mit ihren Existenzen hängen. Für sein Hotel indes sieht Will verhalten optimistisch in die Zukunft: „Wir werden es überleben und hoffen auf bessere Zeiten.“