Im Lorenzhaus sind drei weitere Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte Markus Schrieder, Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe, auf SÜDKURIER-Anfrage. Zudem sei der Test auch bei vier Mitarbeitern positiv ausgefallen. Ein erster Fall unter den Bewohnern war am Sonntag festgestellt worden. Diese Person befindet sich derzeit im Krankenhaus. Bei den weiteren Fällen seien keine Symptome festgestellt worden. „Diesen Personen geht es gut“, so Schrieder.

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Nach diesem ersten Fall seien am Montag Tests in größerem Umfang in die Wege geleitet worden. Insgesamt bei sechs Bewohnern und 23 Mitarbeitern. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen laufen nun ein. Jeweils zwei sind bereits negativ ausgefallen. Nach wie vor stehen folglich bei den Mitarbeitern weitere Testergebnisse aus. Die Bewohner der als einzige betroffenen Station müssen seit dem Wochenende in ihren Zimmern bleiben. „Das ist für diese Bewohner natürlich schwer“, sagt Markus Schrieder.

Testsituation unbefriedigend

Die Testsituation insgesamt sei, so sagt Schrieder, unbefriedigend. Die Ungewissheit, ob Mitarbeiter und Bewohner infiziert sind oder nicht, mache die Planung schwer. Von den Tests, die am Montag veranlasst wurden, seien bislang, wie bereits oben skizziert, nicht alle Testergebnisse da. Die Kollegen, die positiv getestet wurden, seien seit Sonntag nicht mehr im Dienst. Markus Schrieder mahnt trotz der steigenden Zahl der Fälle zur Ruhe. „Wir gehen überlegt und nicht panisch mit der Situation um“, sagt der Geschäftsführer. Wohl wissend, so sagt der Geschäftsführer, dass sich diese Situation sehr schnell ändern kann.

Den Austausch mit den Behörden, vor allem dem Gesundheitsamt, lobt der Geschäftsführer aber ausdrücklich. „Wir bekommen sehr gute Handlungsempfehlungen“, sagt er. „Es gibt einen guten und engen Austausch mit dem Gesundheitsamt.“ Man fühle sich gut betreut. Eine Änderung, die nun gemeinsam getroffen wurde, sei, dass derzeit keine neuen Bewohner im Lorenzhaus aufgenommen werden können. Man müsse mit dieser Maßnahme die Leute schützen, die nun von außen in die Einrichtung kommen könnten. Mit dieser Entscheidung geht jedoch auch Leerstand einher, der finanzielle Folgen haben wird. „Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen“, so der Geschäftsführer.

Schutz selbst basteln

Erschwert ist für das Altenheim die Situation zudem auch dadurch, dass Schutzkleidung nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. Man habe zwar noch einen Vorrat an Schutzmasken, müsse aber ansonsten kreativ sein. „Wir haben damit begonnen, für den zusätzlichen Schutz Visiere zu basteln“, sagt Schrieder. Dafür benutze man Laminierfolie und das Material alter Fahrradhelme. Sie werden ergänzend zu den Schutzmasken verwendet, böten aber einen guten Schutz, so Schrieder.