Was tun, wenn Corona die Feier zum zehnjährigen Bestehen verhindert hat? Auf bessere Zeiten warten, um dann „Ein Dutzend Jahre“ gebührend und mit viel Gesang zu feiern. Und feiern, das können die Sängerinnen und Sänger von Just Singing mit Gastsängern. Wird dazu der Pop-Chor Winzeln eingeladen, erlebt das Publikum eine bunte Mischung musikalischen Hochgenusses.

In charmant-unterhaltsamer Weise und mit viel Witz übernahmen die Vorsitzende Corinna Rapp, Martina Stockburger sowie Gerlinde Seiler die Ansage der Lieder. Chorleiterin Anja Fridau hatte eine Liste der seit zwölf Jahren gesungenen Titel zusammengestellt. So entstand ein bunter Einblick, verbunden mit Erinnerungen an viele Konzerte. Martina Stockburger brachte es auf den Punkt, als sie sagte: „Anja, du ersetzt den Hausarzt vor Ort, denn Singen tut gut und ist immer schön.“

Klang der Stille zur Eröffnung

Mit „The Sound of Silence“ (Der Klang der Stille), einem Titel aus dem ersten öffentlichen Konzert, eröffnete Just Singing den Konzertreigen. Wer da glaubte, der Chor sei entsprechend dem Titel leise, wurde angenehm überrascht. Dem Publikum gefiel es, und es wartete dann mit Spannung auf den nächsten Beitrag. Dass Just Singing mit seinem Repertoire auf der Höhe der Zeit ist, wurde mit „Warum hast du nicht Nein gesagt“ bewiesen.

Mit der Band, bestehend aus Tim Kaltenbacher am E-Bass, Maximilian Storz am Schlagzeug und Melissa Kaltenbacher am Keyboard, gelang dem Chor eine überzeugende Aufführung. Pianistin Ute Haas-Woelke hatte krankheitsbedingt abgesagt. ihre Part am Klavier übernahm deshalb der ehemalige Chorleiter aus Winzeln, Thomas Schneider.

Dem Chor gelangen mit zunehmender Dauer des Konzertes immer stärkere Momente seines Auftritts. „We are the World“ (Wir sind die Welt) und „Feuerwerk“ wurden zum vorläufigen Höhepunkt, bevor der Pop-Chor aus Winzeln mit seiner Chorleiterin Judith Abele-Rotenhäuser Aufstellung auf der Festhallenbühne nahm. Mit Carmen Straub und Gertrud Schneider hatte der Pop-Chor zwei versierte Frauen dabei, welche es verstanden, das musikalische Programm anzusagen. Unterstützung gab es vom Schlagzeug und von Thomas Schneider am Klavier.

Mit Bewegung und Luftballons

Gleich zu Beginn des Auftritts präsentierte der Chor mit „Hit the road, Jack“ einen Höhepunkt. Dabei war Bewegung auf der Bühne angesagt. Beachtenswert auch die effektvollen Einsätze durch die Chorleiterin. Vermutlich hätte die Schlagersängerin Nena Freude daran gehabt, die Interpretation ihres Titels „99 Luftballons“ zu erleben. Bei der Liedzeile „hab nen Luftballon gefunden und lass ihn fliegen“, stieg dieser dann auch an die Hallendecke.

Auch mit „Mama Loo“, einem der größten Hits der Les Humphries Singers, begeisterte der Pop-Chor Winzeln das Publikum. Solistin Alicja Bienger rockte dabei die Bühne, was sich auf die Zuhörer übertrug. Dass der Pop-Chor ebenfalls aktuelles Liedgut singt, wurde mit dem Shanty „The Wellerman“ deutlich, der von Roland Gerster stilecht an der Handharmonika begleitet wurde.

Der Elvis-Presley-Evergreen „Can‘t help falling in Love“, von Uli Effenberger an der Gitarre begleitet, wurde zur Hommage an ältere Zuhörer. Just Singing setze des Konzert mit „Some Nights“ mit Solosängerin Melissa Kaltenbacher fort. Mit „Bohemian Rhapsody“ aus dem Musical „We will rock you“ von Queen überbot sich der Chor unter der Mitwirkung der Band und den Gitarrenriffs, gespielt von Reinhard Günter. Mit „Tage wie diese“ wurde das Konzert gemeinsam beendet.