Raumschaft Triberg Die Liga der freien Wohlfahrtspflege will mit der „Bestandsaufnahme Sozialraumorientierung“ die Lebenswelt der Menschen in Triberg, Schonach und Schönwald erfassen und möglichst verbessern. Das fängt beim Nahverkehr an und hört bei der Nachbarschaftshilfe, die oft an den Ortsgrenzen viel zu früh endet, noch nicht auf, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der sogenannte Sozialraum Triberg war Thema der jüngsten Sitzung der Liga der freien Wohlfahrtspflege. In einer gemeinsamen Bestandsaufnahme wurden Stärken und Schwächen der Region dargestellt. Beispielsweise sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region recht gut ausgebaut, wie Dietmar Wiebel vom DRK-Ortsverband Triberg-Schonach feststellte, aber es sei trotzdem eine kleine Weltreise, wenn man aus Schonach oder Schönwald nach Villingen-Schwenningen zu einer möglichen Arbeitsstelle fahren will. Andererseits werde die Raumschaft gerne als Wohnort genutzt, weil man noch kostengünstige Mietwohnungen finde. Dem entgegen stehe das eingeschränkte Jobangebot in unmittelbarer Nähe. Einstige Arbeitsangebote aus der Industrie gebe es nicht mehr oder nur in deutlich eingeschränkten Umfang und als Einnahmequelle für die Gemeinden reiche der Tourismus, der oft saisonal stattfindet, nicht aus.

Zum Thema Nachbarschaftshilfe stellten die dort beratenden Mitarbeiter der freien Wohlfahrtspflege übereinstimmend fest, dass es in den Ortschaften niederschwellige Angebote wie beispielsweise einen Fahrdienst gebe, dass dies aber oft nur bis an die Grenze der nächsten Gemeinde funktioniere. Deshalb sind es oft ganz profane Dinge wie ein Umzug in eine andere Wohnung, an denen man scheitert.

Das Fehlen jeglicher nachbarschaftlichen Hilfe habe oft mit dem Fehlen von Angeboten zur Integration zu tun, berichtet Manuela Braun-Schwer, die für den Caritasverband Schwarzwald-Baar-Kreis die Raumschaft Triberg betreut. „Wo sollen sich die Menschen denn auch kennenlernen, wo können Freundschaften entstehen?“, so die Sozialarbeiterin. Es fehlten ausreichend Fachkräfte und es mangele wie so oft an der finanziellen Ausstattung, um hier wirksam helfen und beraten zu können, stellte Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands, bei der Versammlung fest.

Durch die aktuelle Definierung der Sozialräume und die damit einhergehende Vernetzung will man eine bessere Zusammenarbeit der Sozialverbände erreichen und gegenseitig Ressourcen nutzen. Der Bestandsaufnahme sollen Lösungen folgen, versprach Wolfgang Hauser vom Landratsamt. Weitere Sitzungen mit dem Ziel, weitere Sozialräume zu beschreiben, werden folgen. Davon verspreche man sich eine bessere Nutzung von Ressourcen und ein effektiveres Arbeiten. (pm/rob)