Hans-Jürgen Kommert

Einige Bauanträge hatte der Gemeinderat Triberg in der ersten Sitzung nach dem Lockdown zu besprechen. Darunter auch einen kontrovers diskutierten: Den Antrag auf die Nutzungsänderung einer Teilfläche des Kinos Kronenlichtspiele in ein Eventlokal. Mit 17 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme wurde dieses Baugesuch vom Triberger Gemeinderat positiv beschieden.

Zu Wort kommen ließ der Gemeinderat dabei auch die Antragstellerin Aileen Neumaier, die das bisherige Kino von Betreiber Anton Retzbach in ein Eventlokal umbauen will. Dabei sei nur das Innere des Kinos betroffen. Im Foyer seien eine Theke sowie Sitzgelegenheiten geplant. Erhalten bleiben sollen dabei die terrassenartige Anordnung des bisherigen Kinosaals sowie die letzten drei Sitzreihen mit insgesamt 48 Sitzplätzen, ebenso die Bühne mit der Leinwand. Die Freifläche vor der Bühne soll eine Theke erhalten, der Terrassenbereich wird mit Sitzmöbeln und Stehtischen bestückt.

Es sollen lediglich Getränke aller Art ausgeschenkt werden, keinerlei Speisen. Der Vorführraum (Bildwerferraum) soll erhalten bleiben. Zum einen soll er zwecks Geräuschminimierung als Raucherraum dienen, zum anderen soll auch künftig die Möglichkeit bestehen, dass Filme gezeigt werden können. Während der Woche soll das Eventlokal von 19 bis 24 Uhr geöffnet sein, an Wochenenden sowie Sonn- und Feiertagen von 19 bis 3 Uhr.

„Wir werden Ihren Antrag trotz erheblicher Bedenken mittragen“, betonte dazu Klaus Wangler (CDU). Immerhin befinde sich das Vorhaben direkt in einem Wohngebiet, daher halte es seine Fraktion für sehr bedenklich, vor allem wegen der langen Öffnungszeiten an Wochenenden und Feiertagen.

„Wie stellen sie sich das vor, hier für Lärmminderung zu sorgen?“, fragte Wangler direkt weiter. Sie werde natürlich mit den Anwohnern sprechen und diese ins Boot holen, versprach die junge künftige Unternehmerin.

Michael Hummel (FWV) wies darauf hin, dass seine Fraktion nicht einheitlich abstimmen werde. Auf seine Frage, wie sie sich das Parken vorstelle, hatte sie ebenfalls eine Antwort parat: Sie werde im Online-Auftritt speziell auf etwas weiter entfernt liegende Parkmöglichkeiten verweisen, wie die Parkhäuser oder die Parkmöglichkeiten in der Luisen- und Friedrichstraße. In maximal fünf Minuten sei das Lokal von allen genannten Möglichkeiten erreichbar. Zudem gebe es die Parkplätze ums Kino herum.

Susanne Muschal (SPD) wollte wissen, wie es mit der Personenzahl aussieht. „Das Kino ist auf maximal 280 Personen ausgelegt“, so Aileen Neumaier. Wenn die alle miteinander gingen, wäre das ohne Lärmbelästigung gar nicht möglich, stellte Muschal fest.

Fraktionskollege Friedhelm Weber fragte nach der gültigen Polizeiverordnung. Die schreibe 24 Uhr als Veranstaltungsende vor, auf Antrag auch später, wurde ihm beschieden. „Wir werden ein Auge drauf haben“, machte Klaus Nagel (FWV) auf Bedenken aufmerksam.

„Bei weiterhin guter Entwicklung der Stadt besteht immer mehr Bedarf an solchen Lokalitäten“, meinte Bürgermeister Gallus Strobel dazu.