Vor 15 Jahren wurde auf dem Höchsten vom Betreiber des Berggasthofs Hans-Peter Kleemann ein besonderes Projekt gestartet – einen Mundartweg, auf dem Prominente ihre Fußabdrücke hinterlassen. Eingeweiht wurde der Pfad vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel und in der Zwischenzeit sind dort 50 Fußabdrücke von Prominenten aus Politik, Musikbranche, Kulturbranche, Hochadel und Sport zu sehen. Das Hotel mit Gasthof befindet sich auf der Kreisgrenze zwischen dem Bodenseekreis und dem Kreis Sigmaringen, zwischen Illmensee und Deggenhausertal, auf dem höchsten Berg Oberschwabens, exakt 833 Meter über dem Meer.

Begegnung beim Vorbereitungsspiel des FC Bayern München

„Der neueste Fußabdruck ist von der Kapitänin der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft, Giulia Gwinn“, ist Hans-Peter Kleemann die Freude über die Begegnung mit der bekanntesten deutschen Fußballerin anzusehen.

Der Fußabdruck für den Mundartpfad auf dem Höchsten.
Der Fußabdruck für den Mundartpfad auf dem Höchsten. | Bild: Berggasthof Höchsten

Im SÜDKURIER-Gespräch erzählt der umtriebige Gastronom, dass der Kontakt zu der Spielerin des FC Bayern München über seinen Freund Konrad Abt aus Zussdorf zustande kam, der wiederum einen guten Kontakt zum Vorstand des FCB habe. „Giulia Gwinn ist wie ihre Eltern sehr sympathisch und bodenständig“, erzählt er von dem Treffen, das am Rande des Vorbereitungsspiels des FC Bayern gegen den FC Zürich im Zeppelinstadion in Friedrichshafen stattfand.

Unser Foto zeigt Konrad Abt, Giulia Gwinn und Hans-Peter Kleemann (von links).
Unser Foto zeigt Konrad Abt, Giulia Gwinn und Hans-Peter Kleemann (von links). | Bild: Berggasthof Höchsten

Als außerordentlich herzlich beschreibt Kleemann die Begegnung mit Gwinn und ihren Eltern, und die Kickerin hatte sichtlich Spaß, als sie ihre Füße in die vorbereiteten Gipsschalen stellte. „Immer bodenständig bleiben – auch auf dem Höchsten.“

Die Widmung.
Die Widmung. | Bild: Berggasthof Höchsten

Mit diesem Spruch signierte die in Ailingen aufgewachsene Giulia Gwinn die Platte, die künftig den Mundartweg zieren wird. Die 26-Jährige zog sich bekanntlich im ersten Spiel der Fußballeuropameisterschaft in der Schweiz eine schwere Verletzung zu, wurde aber gemeinsam mit Nationaltorhüterin Ann-Kathrin Berger zur „Fußballerin des Jahres“ gewählt.

Viele Prominente haben ihren Fußabdruck hinterlassen

Rund 50 Promis haben dem Höchsten-Gastwirt schon seinen Wunsch erfüllt, sich mit ihren Fußabdrücken zu verewigen, darunter Sänger Ben Zucker und Schauspieler Walter Sittler.

Emanuel Kleemann und Stefan Mross.
Emanuel Kleemann und Stefan Mross. | Bild: Berggasthof Höchsten

Eine besondere Geschichte hat der Abdruck von Stefan Mross. „Da unser Sohn Emanuel bei der WM 2014 im Europapark Rust das Land Mexiko mit dem Lied Fiesta Mexicana vorgestellt hat, durfte er auf der Showbühne und live vor sieben Millionen Fernsehzuschauern von Stefan Mross einen Fußabdruck nehmen“, erinnert sich Vater Hans-Peter an diesen besonderen Moment für die ganze Familie. „Es ist doch erstaunlich wie einfach und ohne Starallüren viele Promis gerne ihren Fußabdruck verewigen lassen“, listet er auch die Mainaugrafen Bettina und Björn Bernadotte auf, die Ministerpräsidenten Lothar Späth, Erwin Teufel und Winfried Kretschmann, Max Greger junior bis zu Norbert Rier von den Kastelruther Spatzen, Heino, Martin Walser und viele mehr. Besonders auffallend durch seine Größe sind die Fußabdrücke von Käpt‘n Blaubär.

Mundartweg verdeutlicht Dialektsprache

Der Mundartweg zeichnet sich durch seinen lehrreichen und gleichzeitig lustigen Charakter aus. So verdeutlicht er das „Bodensee-Alemannisch“ und andere Arten der Dialekte, die im Schwabenland gesprochen werden. Zudem wird auf die Verniedlichung des Dialekts hingewiesen, bei dem bekanntlich vielen Worten das -le hintendran gehängt wird. In elf Stationen wird die Sprache kategorisiert und Beispiele werden aufgezeigt. Für die Nicht-Schwaben stehen die Begrifflichkeiten auf der rechten Seite, übersetzt ins Hochdeutsche, dabei. Die Themen variieren dabei von Essen und Trinken, zu Zeit und Maße, Liebe und Glauben, den selbstverständlichen Schimpfworten und noch vielen weiteren. Am Gipfel befindet sich dann der Aussichtsturm, der einen tollen Blick über die Alpenkette des Bodensees bietet. Und, wer dem Rundweg weiter folgt, kommt zum Kräutergarten und kann sich an der Vielfalt unserer prächtigen Pflanzen und Kräuter erfreuen.