Derzeit findet in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Doch statt Fan-Meilen und Autokorsos daheim ist die Begeisterung bei vielen Fans eher zurückhaltend. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist seit Monaten, beinahe Jahren, in Verruf. Gekauft sei sie, heißt es, Menschenrechtsverletzungen und Tausende Todesfälle in der Bauphase sorgten für weiteren Verdruss und Aufsehen.
Zudem stören sich viele Fußballfans am Zeitpunkt – wegen der sommerlichen extremen Hitze in Katar findet die WM erst jetzt statt, in den letzten Wochen des Jahres. Dass angesichts der Temperaturen keine großartigen Fanmeilen zum öffentlichen Gucken oder Public Viewing entstehen wollen, ist dabei durchaus verständlich. Doch selbst in den Kneipen und Gaststätten reagiert man – zumindest in der Raumschaft – äußerst zurückhaltend.
Derzeit kaum Interesse
Aber da sind ja auch noch die Vereinsheime der Amateurkicker, oder? Der SÜDKURIER ging dieser Frage in der Raumschaft Triberg nach. Das Interesse scheint jedoch nicht so groß zu sein. „In Triberg selbst schauen wir mal ein Spiel zusammen, wenn es sich grad so ergibt, weil eines unserer Teams ein Heimspiel hat. Ansonsten ist das Vereinsheim zu“, sagte der Vorsitzende des FC Triberg, Clemens Scherzinger, auf die Frage unserer Redaktion dazu.

Der SV Nußbach hat sein Vereinsheim derzeit zu. „Wir renovieren“, so der Kommentar des Vorsitzenden Organisation, Jörg Faller. In Schönwald müsste man im Anbau ein Fernsehgerät aufbauen. „Wenn Deutschland ins Viertelfinale kommt, denken wir darüber nach“, so Marion Burger, die im Vorstand für die Liegenschaften verantwortlich zeichnet.
In Schonach werden die Spiele im Vereinsheim der Teutonen übertragen, dem „Volltreffer“, erklärte auf Anfrage die junge Vorsitzende des FC Schonach, Julika Reiner. Am Sonntagabend, zur besten Sendezeit, spielte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft praktisch um ihr Überleben in dieser Weltmeisterschaft. Gegen Spanien, ein echter Klassiker also. Und der FC zeigte das Spiel in voller Länge, Albert Reiner stellte seine Arbeitskraft zur Verfügung, damit auch keiner auf dem Trockenen sitzen müsste.
Kurze Zusammenfassung: Er hatte in dieser Hinsicht einen sehr ruhigen Abend, gerade mal ein halbes Dutzend „Public Viewer“ hatte sich eingefunden. „Das wird sich auch nicht wesentlich ändern, allerhöchstens dann, wenn unsere Mannschaft weit vorrückt in der K.O.-Phase“, sind sich die zumeist eher älteren Männer sicher, die den „Volltreffer“ besuchten. Zumindest herrschte am Ende bescheidener Jubel, als Niklas Füllkrug die deutsche Mannschaft und die Fans mit dem Ausgleich zum Ende dieser Zitterpartie beglückte.