Manuel, der 3:2-Sieg Ihrer Elf in Neukirch war die ganz große Überraschung vom vergangenen Spieltag. Wie haben Sie den Code des Spitzenreiters geknackt?
Wir waren schon in den vergangenen Spielen nie schlechter als die Gegner, haben aber keine Tore geschossen. Diesmal hatten wir sechs Chancen und haben drei genutzt. Das war und ist der Knackpunkt.
Sie persönlich haben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ihre Elf hat drei wichtige Punkte im Abstiegskampf geholt und Ihr zukünftiger Verein, die SG Schwarzwald-Union, profitiert vom St. Georgener Erfolg als neuer Tabellenführer.
Das ist schön. Ich habe mir schon vor der Partie gesagt, dass es eigentlich um sechs Punkte für mich geht. In erster Linie freue ich mich für St. Georgen, denn durch den Erfolg haben wir fast alles wieder in eigener Hand. Und dass wir der Schwarzwald-Union geholfen haben, freut mich, denn ich möchte da ab kommenden Sommer als Spielertrainer mit Coach Mario Ketterer noch einiges erreichen.
Gab es schon Reaktionen von der Schwarzwald-Union nach dem St. Georgener Sieg?
Tatsächlich gab es einige Nachrichten mit Glückwünschen.
St. Georgen steht dennoch auf dem vorletzten Tabellenplatz, hat aber noch sechs Spiele, um das zu korrigieren. Kann der Sieg in Neukirch einen Schub geben?
Er muss uns neuen Rückenwind geben. Ich möchte im Sommer nicht als Absteiger den FV/DJK St. Georgen verlassen. Die Tabelle im Keller ist wieder offener. Die letzten vier Mannschaften trennen nur fünf Punkte, wobei nicht alle die gleiche Anzahl an Spielen haben. Wir haben gegen die Schwarzwald-Union gepunktet und jetzt in Neukirch gewonnen. Wir müssen das kleine Hoch nutzen.
Werden die vier Teams im Tabellenkeller die Absteiger unter sich ausmachen?
Danach sieht es aus, wobei es zwei Direktabsteiger geben wird. Der Drittletzte spielt Relegation. Unser Ziel ist es, uns ganz aus der Rotlichtzone zu verabschieden und den viertletzten Platz zu holen.
Warum ist der FV/DJK St. Georgen nach Platz vier in der vergangenen Saison überhaupt in diese Misere geraten?
Weil wir oft selbst unser stärkster Gegner waren. Wir müssen uns vor keinen Gegner in der Liga verstecken, doch wenn es nicht läuft, wird es zur Kopfsache und die Mannschaft verlässt den Matchplan. In Neukirch haben wir unseren Plan 90 Minuten durchgezogen und wurden belohnt.
St. Georgen hätte aus den bisherigen zehn Heimspielen 30 Punkte holen können, doch es sind nur fünf. Wie lässt sich diese Heimschwäche erklären?
Wenn ich darauf eine Antwort wüsste, wären wir einen ganzen Schritt weiter. Wir haben noch drei Heimspiele und da müssen wir diese Bilanz dringend aufpolieren, sonst wird es mit dem Ligaerhalt verdammt schwer.
Mit Bad Dürrheim und Oberbaldingen/Öfingen spielen Sie noch gegen unmittelbare Konkurrenten. Da kann es nur ein Ziel geben.
Wir müssen die kleine Euphorie vom Wochenende in die restlichen Spiele mitnehmen. Die Jungs haben in Neukirch nach dem Sieg alle gestrahlt und ich hoffe, sie haben es jetzt verstanden, dass wir als Mannschaft allein unser sportliches Schicksal in den eigenen Händen halten.