Dieter Stein

Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde schweren Herzens auf die Herausgabe der Triberger Narrenzeitschrift „Der Radautrommler“ verzichtet. Dies wurde allgemein bedauert – auch von Bürgermeister Gallus Strobel. Das „Intelligenzblatt“ wurde im Jahr 1996 neu belebt und war seither fester Bestandteil der Triberger Fastnacht. Dass es dieses Jahr nicht erscheint, wollte die Narrengemeinde Oberstadt (NGO) nicht hinnehmen und so entschlossen sich „Bürgermeister“ Pfiffer III., alias Matthias Klausmann, und sein Vize Felix Kentischer, ersatzweise ein „Oberstädtler Narrenblättle“ herauszubringen.

Enormer Zeitdruck

Ein kühnes Unterfangen, stand doch die gesamte Aktion unter enormem Zeitdruck. Zahlreiche Beiträge mussten gesammelt, Grafiken für Innenteil und Titelseite angefertigt und zuletzt auch noch nicht gereimte Texte in Verse umgewandelt werden.

Viele helfen mit

„Was wir nie für möglich hielten, ist eingetreten. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich viele heimische ,Künstler‘, um mitzuhelfen, sodass eine tolle Gemeinschaftsproduktion entstand. Für die Gestaltung der Titelseite standen uns Andreas Hehl und Ute Fleig für die 22 Illustrationen zur Seite“, so die beiden Vereinsvorsitzenden.

88 Farbseiten mit buntem Inhalt

Von einem „Narrenblättle“ kann man kaum noch sprechen, denn das Heft hat 88 Farbseiten Inhalt. Neben zahlreichen Gedichten mit alltäglichen Begebenheiten aus dem Stadtgeschehen, werden unter anderem auch historische Ereignisse beschrieben – darunter Wissenswertes über die Amtskette des dortigen Bürgermeisters und auch einige „Perlen“ aus dem Archiv der Narrengemeinde finden gebührend Erwähnung.

Das Titelbild des Oberstädtler Narrenblättles nimmt unverkennbar Bezug zur Pandemie.
Das Titelbild des Oberstädtler Narrenblättles nimmt unverkennbar Bezug zur Pandemie. | Bild: Rüdiger Trapp

Der Triberger Historiker Klaus Nagel befasst sich mit Hintergründen und einem geschichtlichem „Abriss der Triberger Fasnet“. Somit ist das Narrenblättle für historisch Interessierte auch ein willkommenes Nachschlagewerk. Das „Triberger Spättle“ in persona von Jens Wallishauser kommt ebenfalls zu Wort. Durch den Abdruck seines Textes im Heft kann sein stets viel beachteter Vortrag erstmals einem (noch) größeren Publikumskreis zugänglich gemacht werden.

Ausmalbilder für Kinder

Auch an die Kinder haben die Macher des Narrenblatts durch Ausmalbilder gedacht. Und die Narrenzunft Triberg weist darauf hin, dass sie für alle Grundschulkinder „Narrenpakete“ bereithält, die sie kostenlos verteilt. Lernbegierige können beim närrischen Homeschooling die heimischen Narrenmärsche auswendig lernen.

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18 Seiten Fotografien aus den Archiven von Foto-Carle Triberg und Jogi Ritter Schönwald (Fackelumzug) sowie mehrerer Privatpersonen runden den Bildteil des Hefts ab.

Verkaufsstand auf dem Marktplatz

Corona-bedingt ist ein Haustürverkauf nicht vorgesehen. Deshalb wird am kommenden Fastnachts-Samstag von 10 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz ein Verkaufsstand eingerichtet. Damit die Corona-Vorschriften eingehalten werden, wurde eigens Narrenpolizist „Duffi“ engagiert. Um den Kaufanreiz zu steigern, intoniert Startrompeter Andi Hehl live ab 10 Uhr vom Felsenhäusle aus verschiedene Narrenmärsche, darunter auch den der Oberstadt.

Auch in Schonach erhältlich

Auch die Narrenzunft Schonach unterstützt die Oberstädtler, indem sie am Fasnetsamschdig von 7.30 bis 13 Uhr die Hochglanzbroschüre vor dem Schonacher Narrenbrunnen verkauft. Im Gegenzug wird auch das „Schonacher Volksblatt“ auf dem Marktplatz in Triberg mit zum Kauf angeboten. Für Personen, denen ein Erwerb auf dem Marktplatz oder bei den Verkaufsstellen nicht möglich ist, bieten die Narren einen individuellen Versanddienst an. Hierzu sollte Kontakt direkt mit den Narrenräten der NGO aufgenommen werden.

„Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, ein solch tolles Blättle in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen und hoffen, dass wir allen Lesern in dieser trostlosen Narrenzeit ein bisschen Humor mit wertvollen Informationen in die Wohnstuben bringen können. Abschließend wollen wir auch den Inserenten und Sponsoren Dank sagen, denn ohne sie wäre das Heft nicht zustande gekommen“, betonen Pfiffer III. und Felix Kentischer.