Raumschaft Triberg/Oberes Bregtal An den Gottesdienst für die Raumschaft Triberg und das Bregtal in der evangelischen Kirche Schönwald zum Fest Christi Himmelfahrt schloss sich eine Gemeindeversammlung an, in der Dekan Wolfgang Rüter-Ebel über aktuelle Planungen und Entwicklungen vor allem in der Neuordnung der Gemeinden informierte. Doch bereits vor seinem Vortrag ergriff Franziska Schauer aus Schonach das Wort. Sie überreichte Rüter-Ebel ein Schreiben mit 637 Unterschriften aus Schonach und der ganzen Umgebung. Mit den Unterschriften solle symbolisiert werden, dass die Menschen hinter der Kirche stehen. Es steht offenbar die Befürchtung im Raum, dass die Kirche nach den bisher gemachten Ankündigungen geschlossen werden soll. Dabei machte Franziska Schauer deutlich, dass der Erhalt der Kirche für die Gemeinde wesentlich sei.
- Beispiel Gütenbach: Auch Siegfried Kouba aus Furtwangen bestätigte ihre Einschätzung, dass dies für eine Gemeinde fatal sei. Man habe auch in Gütenbach die Feststellung gemacht, dass seit der Schließung der dortigen Kirche kaum noch Gläubige aus Gütenbach an den Gottesdiensten im Bregtal teilnehmen. Franziska Schauer machte außerdem deutlich, dass es auch immer Möglichkeiten gebe, den Unterhalt des Kirchengebäudes zu sichern.
- Schonach bleibt: Dekan Rüter-Ebel musste hier aber gleich etwas richtigstellen. Eine Schließung der Schonacher Kirche sei nicht angedacht. Allerdings ist man aufgrund steigender Kosten, geringerer Einnahmen von weniger Gläubigen gezwungen, die Finanzmittel gezielter einzusetzen. Und so wurden nun in der ganzen Landeskirche und auch im Dekanat die Pfarrhäuser und Kirchen einer Bewertung unterzogen. Gleichzeitig sinkt auch die Zahl ehrenamtlicher und hauptamtlicher Mitarbeiter im Dekanat.
Dies bedeute für die rot bewertete Kirche Schonach, dass es hier für größere Baumaßnahmen in den kommenden Jahren keine Gelder mehr von der Landeskirche gebe. Man müsse sich auf die wesentlichen Gebäude konzentrieren. Ein anderes Beispiel sei das Pfarrhaus in Furtwangen, das als grün bewertet wurde und gerade nachhaltig saniert werde. Die Schonacher Kirche bleibe aber weiter im Eigentum der Gemeinde, aber eben ohne Unterstützung von oben. Viele dieser Bewertungen im Dekanat sind aktuell noch nicht abgeschlossen.
- Pfarrhaus Triberg: Zu einer heftigen Diskussion kam es über das Pfarrhaus Triberg. Dabei wiesen die Gemeindemitglieder eindringlich darauf hin, dass aufgrund der großen Entfernungen neben Furtwangen auch die Pfarrstelle Triberg erhalten bleiben müsse. Der Dekan machte allerdings deutlich, dass der Westen des Dekanats Diaspora sei, während im Osten in den evangelisch geprägten Gemeinden wesentlich mehr Arbeit anfalle. Auch dies müsse bei der Verteilung der Stellen im Dekanat berücksichtigt werden. Es gebe aber auch wesentliche Gründe für den Erhalt der Triberger Stelle und des Pfarrhauses, so die Gläubigen: aktuell wird die Kirche vom Pfarrhaus aus beheizt. Bedenken müsse man auch den wichtigen Einsatz von Triberg aus in der Ferien-Seelsorge, der Hochschulseelsorge und der Klinikseelsorge gerade in der Raumschaft Triberg-Furtwangen. Bei diesen Themen werde man auch schmerzhafte Entscheidungen fällen müssen, so der Dekan.
- Künftige Zusammenarbeit: Außerdem machte er deutlich, dass aktuell diskutiert wird, wie sich der neue Pfarrverband im Dekanat rechtlich organisiert, sei es als Verband der bestehenden sechs Gemeinden oder durch Zusammenschluss zu einer großen Pfarrgemeinde. Der katholische Pfarrer Andreas Treuer machte dabei auch deutlich, dass auch hier viel Kooperation zwischen evangelischer und katholischer Gemeinde möglich sei, beispielsweise in der Nutzung der Gotteshäuser.