Triberg – Beinahe übertraf die Zahl der Besucher die der Ratsmitglieder bei der jüngsten Sitzung des Triberger Gemeinderats. Grund dafür war einerseits die Zahl erkrankter Gremiumsmitglieder, andererseits das Thema: Der Rüstwagen der Feuerwehr.

Rüstwagen aus dem Jahr 1992

Der vorhandene Rüstwagen – einer von kreisweit nur dreien, wie Bürgermeister Gallus Strobel mitteilte – stamme aus dem Jahr 1992 und werde immer reparaturanfälliger, manche Ersatzteile seien nur mehr schwer zu erhalten, deshalb sollte das Fahrzeug dringend ausgetauscht werden.

660 000 Euro ein „dicker Brocken“

Die Beschaffungskosten für ein adäquates Ersatzfahrzeug belaufen sich auf derzeit rund 660 000 Euro – „ein dicker Brocken“, so Strobel. Dabei stünden dem Regelzuschüsse in Höhe von 130 000 Euro gegenüber, wobei Kreisbrandmeister Florian Vetter wegen der überörtlich hohen Bedeutung durch den Standort an B 500 und B 33 mit den Straßentunneln sowie den Tunneln der Schwarzwaldbahn signalisiert habe, dass sich dieser Zuschuss um 30 000 Euro erhöhen könne.

Einen „dicken Brocken“ bringt der Gemeinderat mit der Beschaffung des neuen Rüstwagens auf den Weg – das ...
Einen „dicken Brocken“ bringt der Gemeinderat mit der Beschaffung des neuen Rüstwagens auf den Weg – das Feuerwehrgerätehaus steht ebenfalls auf der Investitionsliste für die nächsten Jahre. Dass der alte Bau eine Ertüchtigung nötig hat, sticht selbst Laien unübersehbar ins Auge. | Bild: Hans-Jürgen Kommert

Der zeitliche Ablauf sehe wie folgt aus: Im Januar 2023 werde ein Zuschussantrag beim Landratsamt vorgelegt (siehe Infokasten). Mit einem Bewilligungsbescheid sei nicht vor August 2023 zu rechnen. Da die Gesamtsumme über 500 000 Euro liege, müsse dann eine europaweite Ausschreibung erfolgen, deren Ergebnisse voraussichtlich Ende 2023 vorliegen. Zugleich soll der Antrag auf Mittel aus dem Ausgleichsstock gestellt werden. Somit könne dann ab 2024 mit dem Bau des Fahrzeugs begonnen werden, das dann „nicht vor Ende Dezember 2024“ an die Stadt ausgeliefert werde.

Die Wehr so gut wie ihre Ausrüstung

„Wir haben eine sehr gute Feuerwehr, das ist unbestritten, die aber nur so gut ist wie ihre Ausrüstung“, erfuhren die Anwesenden aus dem Mund des Bürgermeisters. Zugleich aber hob er hervor, dass er am Wochenende zuvor in Nußbach erlebt habe, wie hervorragend sich der Einsatz von Güllefässern bei Waldbränden bewährt habe.

Gemeinderat ist dabei

Michael Hummel (FWV) sah den Erwerb des neuen Fahrzeugs pragmatisch. Dieses stehe seit zwei Jahren in der mittelfristigen Finanzplanung, wenn die Zuschüsse bereit stehen, müsse es beschafft werden. Friedhelm Weber (SPD) monierte die europaweite Ausschreibung – nicht, dass man am Ende eine völlig andere Lösung erhalte als gewünscht. „Das kann man durch eine exakte Ausschreibung verhindern“, hielt im Strobel entgegen.

Noch bis zu 20 000 Euro für den Oldie

Rafael Kammerer (CDU) wollte wissen, was mit dem Altfahrzeug passiert. „Die Chancen, das zu verkaufen, stehen recht gut“, erfuhr er vom Gesamtkommandanten Jens Wallishauser. Er rechne mit einem Erlös von 15 000 bis 20 000 Euro. Die Funkanlage werde aber ausgebaut. Der Gemeinderat gab der Stadtverwaltung grünes Licht, die Zuschussanträge zu stellen und bei Bewilligung die weiteren Schritte einzuleiten.