Erneut auf der Suche nach einem Landarzt ist die Gemeinde Schönwald. Der Grund: Die Arztpraxis Discher ist bereits wieder geschlossen. Weshalb fragen sich viele Patienten.
Gemeinde hat kein Glück
Mit der Suche nach einem Nachfolger für den beliebten ehemaligen Kur- und Hausarzt Ulrich Jung hat die Gemeinde Schönwald kein Glück. Sie ist nun erneut auf der Suche nach einem Landarzt für ihren staatlich anerkannten heilklimatischen Kurort. Der erste Arzt wurde nach seinem klammheimlichen Abschied aus dem Dorf polizeilich gesucht, der zweite trat seine Stelle nach seiner offiziellen Vorstellung nie wirklich an (der SÜDKURIER berichtete).
Nun glaubte man Anfang vergangenen Jahres mit Susanne Discher endlich eine geeignete Nachfolgerin gefunden zu haben, die auch schon rund 16 Monate praktizierte und von ihren Patienten gelobt wurde.
Die Ärztin hatte in dieser Zeit in den Räumen der ehemaligen Praxis Jung in der Hauptstraße gearbeitet. Im einstigen Hotel „Falken“ baute der Bauherr Bertold Allgaier derweil für sie neue, moderne Praxisräume, wie seit Monaten an einer Werbetafel am „Falken“ sichtbar dargestellt wurde.
Alte Praxisräume gekündigt
Nachdem Susanne Discher zum 31. Juli die alten Praxisräume auf der gegenüberliegenden Straßenseite gekündigt hatte, kam plötzlich das Aus. Die Ärztin wollte eigentlich, zurück aus einem Urlaub, laut Betreiber Bertold Allgaier die Verträge für die neuen Räume unterschreiben. Die neue Praxis sollte am 17. August im „Falken“ eröffnet werden. Geräte und Möbel waren dort bereits untergebracht. Doch dazu kommt es nun nicht.
„Für mich selbst völlig überraschend und schockierend“
In einer Mitteilung an die Presse schreibt die Medizinerin unter anderem: „Liebe Patienten, für mich selbst völlig überraschend und schockierend stehen mir in Schönwald ab sofort nun doch keine geeigneten Praxisräume zur Verfügung, beziehungsweise nur zu so unannehmbaren und allen Abmachungen widersprechenden Konditionen, dass ich meine Zulassung als Hausärztin in Schönwald aufgeben musste. Es tut mir sehr leid, ich wäre sehr gerne die nächsten zehn Jahre ihre Hausärztin geblieben.“
Gemeinde wollte vermitteln
Auf Nachfrage bei der Gemeinde erklärte der stellvertretende Bürgermeister Adalbert Oehler, dass Bürgermeister Christian Wörpel am Freitag vergangener Woche noch die Vermittlung der Gemeinde angeboten habe, diese aber seitens der Ärztin abgelehnt wurde. Man habe auch angeboten, dass sie zunächst weiter die eigentlich bereits von ihr gekündigten Räume der ehemaligen Praxis Jung weiter nutzen könnte, doch auch da sei man auf Ablehnung gestoßen.

Mittlerweile scheint man sich seitens der Kommune mit der Situation weitgehend abgefunden zu haben, denn an den Ortseingängen prangt erneut ein Transparent betreffs der Suche nach einem Landarzt.
Weder Bertold Allgaier noch Susanne Discher waren am Freitag zu einer Stellungnahme erreichbar.