Raumschaft Triberg Die Welt ist verunsichert wegen der Zölle, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat. Die Sorge zieht sich bis in die Gemeinden im Schwarzwald. „Manch‘ schlaflose Nacht“ hat deshalb auch Kuckucksuhren-Hersteller Uwe Kammerer in Schonach gehabt.

Ein Zentrum der Kuckucksuhrenherstellung ist die Raumschaft Triberg. Vor allem in Schonach gibt es gleich mehrere solcher Betriebe. Einer von ihnen ist das Unternehmen Hekas, ein Familienbetrieb, der in dritter Generation von Uwe Kammerer geführt wird. Die Verunsicherung weltweit sei groß, nachdem Trump gegenüber vielen Staaten Importzölle erhoben habe. Allein diese Verunsicherung zeige gravierende Auswirkungen, so Kammerer. Anschaulich wird das auch an fallenden Börsenkursen.

US-Amerikaner sind Hauptabnehmer von Kuckucksuhren, so Kammerer. Er schätzt, dass 60 Prozent aller im Schwarzwald hergestellten Kuckucksuhren ihren Weg in die Vereinigten Staaten finden, sei es durch Bestellungen in den USA direkt oder aber durch Amerikaner, die auf Reisen außerhalb der USA in einem Souvenirshop eine Kuckucksuhr finden und nach Hause mitnehmen.

Ob er nun Umsatzeinbrüche durch die Zölle fürchten muss? Das ist eine Frage, auf die Kammerer noch keine Antwort hat. Seine Kuckucksuhren kosten in unterschiedlichen Ausführungen 80 bis 1700 Euro. Der Handel schlage seine Marge drauf, um einen Gewinn zu machen.

Unklar sei nun, ob sich der Käufer von einem Zollaufschlag von 20 Prozent abhalten lasse. Wobei Kammerer eine gewisse Zuversicht anzumerken ist. Eine Kuckucksuhr sei eine Liebhaberei, ein Schmuckstück. Der Kunde sei bereit, dafür Geld auszugeben. Außerdem könnte er sich vorstellen, dass der Handel in den USA auf die Zölle reagiert und seine Marge anpasst, also den Zollaufschlag nicht in voller Höhe an den Kunden weitergibt. Kammerer selbst kann nach eigenem Bekunden keinen günstigeren Preis anbieten: „Das schließe ich aus.“ Ansonsten sei kein Geld mehr verdient.

Es besteht eine gewisse Unsicherheit, was alles von den Zöllen betroffen ist. Kürzlich hat sich Kammerer von einem Bekannten, einem Konstruktionsleiter eines Maschinenbauunternehmens, sagen lassen, dass Holzprodukte wie die Kuckucksuhr von den Zöllen ausgenommen seien. Ob darauf Verlass ist? Die Zeit wird es weisen.

Kammerer geht ohnehin davon aus und hofft, dass sich im Zollstreit eine Lösung findet und sich USA und Europäische Union auf eine Kompromiss einigen werden.

Was für Kammerer nicht in Frage kommt: seine Produktion in die USA zu verlagern. Seine Basis ist im Schwarzwald, seine Zulieferer sind hier, seine Mitarbeiter. Seine Uhren hätten das Qualitätsmerkmal, im Schwarzwald produziert zu werden. „Da kann Trump mit seinen Zöllen rumfuchteln, wie er will“, er werde weiter hier produzieren.