Triberg/Wolfach – „Es gab viel Sonnenschein – aber wir haben auch viele stürmische Zeiten gehabt 2024“: So eröffnete Vorstandsvorsitzender Martin Heinzmann in der Wolfacher Zentrale die Vorstellung der Bilanz der Volksbank Mittlerer Schwarzwald. Und: „Wir könnten uns ein wenig mehr Wachstum, was Kredite und Anlagen angeht, wünschen.“ Insgesamt aber habe die Bank ein „sehr gutes Ergebnis bei herausfordernden Rahmenbedingungen“ abgeliefert, betonten Heinzmann und Vorstandskollege Oliver Broghammer.

Und das, obwohl es auf den ersten Blick so aussehe, als schrumpfe die Volksbank: Die Bilanzsumme lag mit 1,48 Milliarden Euro 3,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Aber das ist eigentlich auch kein Gradmesser“, betonte Broghammer. Das betreute Kundenvolumen stieg insgesamt auf 3,29 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent) – maßgeblich wegen des außerbilanziellen Kundenanlagevolumens (961,4 Millionen Euro, plus 10,8 Prozent): „Das ist ganz stark aktienkursgetrieben.“

Das betreute Kundenkreditvolumen ging insgesamt um 2,4 Prozent (30 Millionen Euro) auf 1,23 Milliarden Euro zurück. Grund dafür sei unter anderem die Tilgung einzelner größerer Kredite aus dem Geschäft mit Kommunen. „Im klassischen Kundenkreditgeschäft in der Region haben wir ein leichtes Wachstum – aber auch nur ein leichtes Wachstum“, so Broghammer: „Da hätten wir gern ein bisschen mehr.“

Einerseits spüre die Bank bei Privaten und Unternehmen Zurückhaltung bei der Nachfrage nach Krediten. Andererseits sei man bei der Vergabe von Darlehen im gewerblichen Bereich angesichts der allgemein angespannten Wirtschaftslage restriktiver, „einfach um Risiko zu vermeiden“.

Der Hype um Bausparverträge, der 2022 und 2023 aufgekommen sei, sei 2024 bundesweit abgeflacht. Dafür sei es „ein ganz starkes Wertpapierjahr“ gewesen. Die aktuellen Börsenschwankungen, ausgelöst unter anderem durch die Diskussion um die Zölle der USA, seien bisher nie dagewesen: „Die Bewegungen sind verrückt, was da gerade passiert.“ Die durchschnittliche Genossenschaftsbank liege bei einer Bilanzsumme von 700 Millionen Euro. „Da sind wir genau doppelt so groß“, sagte Broghammer. Insgesamt liege man unter den 670 Volks- und Raiffeisenbanken bundesweit auf dem 226. Platz – „also im ersten Drittel. Wir haben eine richtig schöne Größe: Wir kennen unsere Mitarbeiter und Kunden noch.“

Das Betriebsergebnis vor Bewertung liegt in Relation zur Bilanzsumme bei 0,9 Prozent (13,32 Millionen Euro) – prozentual ein Hauch höher als 2023 und 0,08 Punkte besser als der baden-württembergische Verbandsdurchschnitt: „Wir sind mit dem Betriebsergebnis vor Bewertung total zufrieden.“

„Auch die Kommunen im Geschäftsgebiet werden sich freuen dürfen“, so Broghammer, denn: Das Ergebnis beschere einen „Rekord an Steuerzahlungen. Ich glaube, wir können einiges an Gewerbesteuer ausgleichen, was aus der Industrie nicht mehr kommt.“ „Wir haben im Moment nicht vor, etwas an unserer Filialstruktur zu verändern – was nicht festgeschrieben ist für die nächsten Jahre“, sagte Martin Heinzmann. Jedoch gebe es im Zuge der Weiterbildung im Bereich Künstliche Intelligenz und Robotics Kooperationen mit umliegenden Banken.

In der für 23. Juli in Hornberg angesetzten Vertreterversammlung soll über eine Dividende von vier Prozent abgestimmt werden.