Triberg – Der Zauber ist vorbei: Mit der letzten Rakete zum großen Finale des letzten Triberger Weihnachtszaubertags erlosch der letzte Akt der 20-jährigen Erfolgsgeschichte. Und so mancher wischte sich beim großen Finale auf der Naturbühne ein Tränchen aus dem Auge. Beim Abschlussgespräch zuvor zeigten die Veranstalter Thomas Weisser und Rainer Huber noch keine Anzeichen von Wehmut. „Wir sind noch voll im Aktionsmodus und bringen die Veranstaltung auch am letzten Tag erfolgreich zu Ende“, so Weisser.
So zogen die Veranstalter zunächst Bilanz zum diesjährigen Weihnachtszauber, bei dem „einfach alles passte“, wie Weisser sagte. Und der mit rund 41.000 Besuchern an sechs Tagen so erfolgreich war wie selten. „Das ist ein krönender Abschluss und natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass das Wetter über sechs Tage konstant gut war. Mit purem Sonnenschein, etwas Schnee und leichten Minusgraden.“ Aber auch der Umstand, dass es der letzte Weihnachtszauber war, zog viele Besucher an.
Mit im Schnitt 7000 Besuchern pro Tag ließ sich die Veranstaltung gut handhaben, wie die Veranstalter sagten. „Das ist die Kapazitätsgrenze für das Gelände für einen sicheren Ablauf und ohne, dass es zu größeren Wartezeiten für die Besucher kommt“, so Weisser.
Das Online-Ticketingsystem hat sich Sarah Weisser vom Organisationsteam zufolge bewährt. „So konnten wir die Besucherströme steuern und wussten immer ganz genau, wie viele Besucher bereits auf dem Gelände sind und wie groß der Ansturm noch werden wird.“
Oft hörten Weisser und Huber in den vergangenen Tagen die Frage, ob sie sich wirklich zurückziehen werden – oder ob der Erfolg nicht zum Weitermachen animiere. „Die Antwort darauf lautet in beiden Fällen ja“, sagte Weisser entschlossen. „Es fühlt sich richtig an und es ist der richtige Zeitpunkt, aufzuhören, wenn die Veranstaltung auf einem Höhepunkt ist.“ Für die Zukunft seien weder das Wetter noch die Entwicklung der Besucherzahlen garantiert. Wie Huber ergänzte, wäre es, würde die Veranstaltung weitergehen, „an der Zeit, neue Investitionen zu tätigen“. Beispielsweise seien die Lichterketten in die Jahre gekommen und müssten ersetzt werden.
Beide machten keinen Hehl daraus, dass sie das Ende des Weihnachtszaubers mit einem lachenden und einem weinenden Auge erleben. „Das lachende Auge, weil eine solche Veranstaltung mit einer großen Verantwortung und hohem Druck verbunden ist, die jetzt abfällt.“ Und das weinende Auge, „weil wir mit Wehmut, aber auch voller Dankbarkeit auf die vergangenen 20 Jahre zurückblicken“.
Für die Stadt Triberg bricht mit dem Ende des Weihnachtszaubers auch ein großer Werbeträger weg. „Der Triberger Weihnachtszauber hat sich zu einer Marke etabliert“, sagte Nikolaus Arnold vom Stadtmarketing. Auch, aber nicht nur deshalb „tut mir das Ende im Herzen weh“. Ebenso Bürgermeister Gallus Strobel, der krankheitsbedingt nicht an der letzten Veranstaltung teilnehmen konnte. „Der Weihnachtszauber war auch das ‚Kind‘ unseres Bürgermeisters, der die Veranstaltung immer unterstützt hat“, so Arnold. Dem ganzen Team zollte er seine Hochachtung. Und insbesondere den beiden Machern. „Es braucht Idealisten, die solche eine Veranstaltungsreihe als private Unternehmer durchziehen“ – auch in Anbetracht des finanziellen Risikos.
Zum großen und letzten Finale des Weihnachtszaubers versammelten sich alle Künstler und viele der Helfer auf und an der Naturbühne. Und dann stand bei vielen die Frage im Raum: Was machen wir eigentlich nächstes Jahr an Weihnachten? Lediglich Hannes Schwarz, der über all die Jahre seine Feuershow beisteuerte, weiß das schon: „Ich mache mit meiner Familie Urlaub bei Freunden – auf den Seychellen.“ Weisser und Huber schmunzeln: „Da haben wir jetzt zwölf Monate Zeit, uns etwas zu überlegen.“