In der Schlossberghalle erhielten Unterkirnacher Bürger und andere Interessierte am Wochenende einen Einblick in das geplante Minihausprojekt von Andrea und Sabrina Lassak im Ackerloch. Coronabedingt waren aufgrund der begrenzten Kapazität der Halle zwei Veranstaltungen angeboten worden. Insgesamt kamen nur etwas mehr als 100 Zuhörer zu den beiden Terminen.

Zunächst stellten die beiden Schwestern Andrea und Sabrina Lassak sich und das geplante Projekt vor. Dabei berichteten sie, dass sie zu den ersten Gastgebern von nachhaltig gestalteten und feststehenden Minihäusern mitten im Schwarzwald gehören wollen. Als Investorinnen und gleichzeitig auch bei der Verwirklichung ihres Traumes, hätten sie „einen relativ hohen Anspruch“ an sich selbst, so Andrea Lassak.

Nachhaltigkeit und Minimalismus
Die Minihäuser sollen sich durch Nachhaltigkeit und Minimalismus auszeichnen. Intensiv habe man die Marktentwicklung im gesamten Schwarzwald und auch in Unterkirnach verfolgt und sich auch mittels Fachleuten im Hintergrund überzeugt, dass Unterkirnach mit seinen „durch und durch positiven Zahlen im Tourismusbereich und der vorhandenen Infrastruktur“ der richtige Standort sei.
Für das Konzept der Anordnung der Minihausanlage in das knapp 2,5 Hektar große Gelände im Ackerloch haben sich Andrea und Sabrina Lassak den Unterkirnacher Landschaftsarchitekten Martin Kuberczyk ins Boot geholt. „Wir arbeiten dabei mit der Topografie und nicht gegen sie“, betont der Planer.
Anhand mehrerer Grafiken veranschaulichte er den Besuchern der Informationsveranstaltung, wie sich die Anlage mit den zunächst 13 Minihäusern, einem Schwimmteich im Herzstück der Anlage und lockerer Obstbaumbepflanzung sowie Wiesenflächen in die Landschaft einfügen werde. Erst später komme eventuell ein zweiter Bauabschnitt mit weiteren 13 Minihäusern dazu.
Zuhörer melden sich zu Wort
Im Anschluss an diese Vorstellung des geplanten Projekts bekamen die Zuhörer die Gelegenheit durch Fragen weitere Informationen einzuholen. Gefragt nach ihren Kompetenzen betonten die beiden Investorinnen, sie seien überzeugt, dass insbesondere die Mischung ihres beruflichen Hintergrunds als studierte Psychologin und als Marketingfachfrau kombiniert mit weiteren persönlichen Kompetenzen eine sehr gute Grundlage bilde. Für die Organisation des Buchungssystems beispielsweise habe man zudem Experten im Hintergrund. Auch die finanzielle Darstellbarkeit des Projekts bereitete Fragestellern Sorgen. Darauf stellten die beiden Investorinnen klar, man werde öffentlich keine detaillierten Zahlen nennen, man könne sich aber ganz sicher sein, „dass ein sauberer, wirtschaftlich geprüfter Business-Plan erstellt und kein Zahlen-Ping-Pong“ gespielt wurde.
Neben Nachfragen der Kritiker gab es in der Schlossberghalle auch Zustimmung für das Projekt. Wolfgang Wimmer beispielsweise lobte den „sehr gelungenen Entwurf“. Es beeindrucke ihn, dass eine solche Investition in Unterkirnach getätigt werde.
Zum Hintergrund
Das Verfahren der Bauleitplanung für das Minihausprojekt im Ackerloch ist noch in einem ganz frühen Stadium. Die aus der Stadt Villingen-Schwenningen und deren Mantelgemeinden bestehenden Verwaltungsgemeinschaft hat bislang den Aufstellungsbeschluss und den Beschluss für eine frühzeitige Bürgerbeteiligung für eine Änderung des Flächennutzungsplans gefasst. Bis 24. Juli besteht noch die Möglichkeit Eingaben im Rahmen der Bürgerbeteiligung zu machen.
Im Spätsommer oder Herbst wird dann die Änderung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft zur Entscheidung vorgelegt. Zuvor, so verspricht Bürgermeister Andreas Braun, wird es in Unterkirnach noch einen Termin zu einer eigenen Bürgerbeteiligung geben. Erst nach dem Beschluss der Verwaltungsgemeinschaft wird die Gemeinde Unterkirnach in das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans einsteigen. Eine initiierte Onlinepetition, die bislang rund 520 Personen, davon rund 260 aus Unterkirnach unterschrieben haben, hat keine rechtliche Wirkung.