Cornelia Putschbach

Edeltraud und Armin Simmerer wohnen im Unterkirnacher Gewann Ackerloch direkt neben der 2,4 Hektar großen Fläche, auf der die beiden Schwestern Sabrina und Andrea Lassak ein touristisches Projekt auf die Beine stellen möchten. Im Ackerloch sollen auf einer Gesamtfläche von rund 2,45 Hektar 13 sogenannte Minihäuser entstehen. Sobald die Corona-Pandemie eine entsprechende Veranstaltung zulässt, wollen die beiden Investorinnen ihr Projekt auch öffentlich den Unterkirnacher Bürgern vorstellen.

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Bei den Anliegern regt sich Widerstand gegen das Projekt, von dem Bürgermeister Andreas Braun sagt, wenn man den Fremdenverkehr im Schwarzwald unterstützen wolle, dürfe die Ausweisung dieser Fläche für touristische Zwecke nicht abgelehnt werden.

Die Gegner der Minihausanlage

Mit im Boot bei der Aktion zum Erhalt des Ackerlochs in seiner derzeitigen Form sind auch Tochter und Schwiegersohn des Ehepaars Simmerer, Simone und Jürgen Adam. Beide leben mit ihrer Familie in Gundelfingen, sind aber ganz regelmäßig zu Besuch bei den Eltern in Unterkirnach. Alle vier gemeinsam haben jetzt eine Onlinepetition gestartet, mit der sie ihren Bedenken Nachdruck verleihen möchten.

Aktuell erfolgt im Rahmen der sogenannten „frühzeitigen Unterrichtung der Öffentlichkeit“ die Offenlage der für das Minihausprojekt notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans. Bis 24. Juli können beim Stadtplanungsamt Villingen-Schwenningen Anregungen an die für den Beschluss des Flächennutzungsplans zuständige Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen eingereicht werden. Folge der Onlinepetition soll eine solche Anregung sein.

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Argumente gegen das Projekt

Die Argumente, die die Initiatoren der Onlinepetition vorbringen sind vielfältig. So machen sie sich stark dafür, das Ackerloch als „besonders schönes Stück Natur“, als „Naherholungsgebiet für viele Unterkirnacher und Menschen aus der Umgebung“ und als „wertvolle Wiesenfläche für die ortsansässigen Landwirte“ zu erhalten. Sie sagen: „Wenn ein solches Gut beeinträchtigt beziehungsweise beseitigt werden soll, müssen die Vorteile des geplanten Projekts bedeutsam sein.“ Dazu fragen sie, ob in Unterkirnach überhaupt Bedarf für weitere touristische Angebote bestehe. Die Gemeinde und die Investorinnen hätten nichts Entsprechendes vorgebracht.

Außerdem stellen die Initiatoren fest, dass in Plänen der Gemeinde nicht von den jetzt angekündigten 13, sondern von bis zu 34 Minihäusern die Rede sei. Abgesehen vom dadurch entstehenden Verkehrsaufkommen, fragen sich die Initiatoren auch, ob die Gemeinde vor dem Anstoß der Änderung der Bauleitplanung beispielsweise die Finanzierung des Projekts geprüft habe. Dem fügen sie an, bei einem Scheitern des Projekts sei ihrer Befürchtung nach sehr fraglich, was dann mögliche Folgen für das im Flächennutzungsplan pauschal als touristische Fläche bezeichnete Gelände im Ackerloch sei.

Wofür eine Online-Petition?

Im kommunalen Bereich hat eine solche Onlinepetition keine rechtliche Wirkung. Die Unterstützung möglichst vieler Unterzeichner einer solchen Petition dient aber dazu, sich für ein Anliegen, seine Legitimation und Dringlichkeit Gehör zu verschaffen. 140 Unterzeichner sind bei der Unterkirnacher Onlinepetition mindestens notwendig, damit das Anliegen weiterverfolgt wird. Die Initiatoren hoffen auf bis zu 500 Unterzeichner. Erreichbar ist die Onlinepetition zum Ackerloch im Internet unter www.openpetition.de/petition/online/das-ackerloch-erhalten.