Mit einem außergewöhnlichen Film geht jetzt der aus Villingen stammende Filmproduzent Timo Johannes Mayer demnächst in die Kinos. Kinostart für den Dokumentarfilm „ Der weiße Massai Krieger“ ist am 14. Januar. Für Mayer, der in der Villinger Waldstraße aufgewachsen ist, war diese Produktion nicht nur eine „einzigartige Erfahrung“, wie er gegenüber dem SÜDKURIER äußerte, sondern inhaltlich einer der Höhepunkte seines bisherigen erfolgreichen filmischen Schaffens.

Mit Krieger unterwegs
Es war im Jahr 2015, als Timo Mayer gemeinsam mit seinem Produktionspartner, dem Filmemacher Benjamin Eicher, im Auftrag der legendären Universal Studios in Hollywood eine Naturdokumentation in der Serengeti, der berühmten afrikanischen Savannenlandschaft, drehte. Die Massai, eines der ältesten Kriegsvölker Afrikas, haben daraufhin das Filmteam eingeladen, in ihre Kultur einzutauchen und einen Film über ihr aussterbendes Volk zu drehen. Benjamin Eicher wurde auserwählt, ein Krieger der Massai zu werden. Gemeinsam mit seinem kleinen Filmteam begab er sich 2018 auf eine abenteuerliche Reise durch die Serengeti, um einen der ältesten und traditionsreichsten Stämme Afrikas zu erforschen. „Als erster weißer Mensch der Welt durfte er an der Massai Warrior School teilnehmen und mit echten Kriegeranwärtern in der Wildnis Kenias leben“, heißt es plakativ in der Filmbeschreibung.
Mayer hinter der Kamera
Hinter der Kamera bei diesem spannenden Projekt stand Timo Mayer, der Produktionspartner von Benjamin Eicher, der in Stuttgart in den vergangenen zehn Jahren zu einem der erfolgreichsten jüngeren Filmproduzenten und Dokumentarfilmer avanciert ist. „Ich habe den Film produziert, organisiert und gedreht“, beschreibt er seine Rolle bei diesem einzigartigen Projekt. Entstanden ist der Film in den vergangenen zweieinhalb Jahren, wobei die Hauptdrehzeit in zwei mal vier Wochen abgewickelt wurde. Für Hauptdarsteller und Regisseur Eicher war es eine besonders herausfordernde Zeit, mit vier jungen Massai-Kriegern über Wochen in der Wildnis im Freien zu leben, zu schlafen und eine Schnell-Ausbildung zum Krieger zu absolvieren.
Teil von etwas Historischem
Aber auch für die drei anderen Mitglieder des Filmteams, die immerhin in einem Zelt übernachten konnten, war es eine spannende Zeit. „Für mich war es eine einzigartige Erfahrung“, berichtet Timo Mayer. „Es war das erste Mal, dass ich nicht einfach Etwas abgefilmt habe, sondern Teil von etwas Historischem war.“ Er meint damit die Dokumentation einer aussterbenden Lebensart, der Kultur der Massai. Wie sich die vier Massai-Krieger den Fremden aus dem Norden geöffnet und einen zu den Ihren gemacht haben, „dieser kulturelle Hintergrund war für mich außergewöhnlich“, gesteht Mayer. Was er dabei gelernt hat, sagt er, war die Erfahrung, dass sich Menschen jenseits aller kulturellen Unterschiede begegnen und verstehen können.
Premiere am Samstag
Spannend waren natürlich auch die äußeren Umstände. Das Kamerateam war auf sich gestellt und weit weg von jeglicher Zivilisation in der Wildnis, umgeben von gefährlichen Tieren, mit denen es auch aufregende Begegnungen gab. Das Team und insbesondere der „weiße Massai“ Benjamin Eicher musste in der Wildnis vollständig auf die afrikanischen Krieger vertrauen. Herausgekommen sind mehrere hundert Stunden Filmmaterial, die mittlerweile zu einem 90-minütigen Dokumentarfilm zusammengeschnitten wurden. Premiere ist am Samstag, 7. Dezember, bei der Filmschau Baden-Württemberg in Stuttgart. Am 14. Januar läuft der Streifen bundesweit in den Kinos an. Timo Mayer hofft, dass der Film auch in Villingen-Schwenningen laufen wird. Für diesen Fall, so verspricht er, „werde ich vor Ort sein“.
Neue spannende Projekte
Inzwischen ist Timo Mayer, dessen Eltern einst das Elektro- und Fahrradgeschäft Ritter in der Waldstraße betrieben haben, längst mit neuen Projekten beschäftigt. Abgedreht wurde bereits ein weiter Dokumentarfilm in Afrika über die großen Raubkatzen des Kontinents. „African Wildcat“, so der Titel, soll im nächsten Jahr fertiggestellt sein.
Handel mit Fußballern
Mit Afrika zu tun hat auch der Dokumentarfilm „Big Dream“. Er thematisiert den Handel von Fußballspielern in Ghana, ein schmutziges Geschäft, das bis in die Bundesliga reicht. Zahlreiche bekannte ehemalige und aktuelle Profis kommen darin zu Wort. „Ich hoffe, dass wir den Film ins Kino bringen können oder zumindest auf einen guten Sendeplatz im Fernsehen“, sagt Mayer. In der Planung hat er außerdem eine Dokumentation über die letzten Berggorillas in Zentralafrika. Traumberuf Filmemacher? Für Timo Johannes Mayer, den sein Beruf an die schönsten Plätze dieser Erde bringt, auf jeden Fall.