Am 31. August war definitiv Schluss. Olaf Jungmann hat sein Rollmopstheater in der Färberstraße 54 geschlossen. Gestorben ist Villingens kleinste Bühne damit aber nicht. Im Oktober vollzieht Jungmann mit seinem Team mit dem Start der zweiten Spielzeit im Gasthaus „Engel“ vollends den Umzug nach Königsfeld-Neuhausen.
Schwierige Entscheidung
Lange habe er mit sich gerungen, sagt Olaf Jungmann über die Entscheidung, in der Färberstraße einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Doch letztlich habe sich das Theater mit seinen 30 Sitzplätzen und der sechs Quadratmeter kleinen Bühne nicht mehr finanzieren können. Es sei denn, man hätte man die Eintrittspreise drastisch erhöht.
Neues Konzept, neue Räume
2018 kamen die Theatermacher und Karl Hummel vom Gasthaus „Engel“ zufällig zusammen: Während Hummel an einem neuen Konzept für das Traditionshaus in Neuhausens Ortsmitte feilte, war das Rollmopstheater auf der Suche nach neuen Räumen. Gestartet wurde die Kooperation im Januar mit einer ersten Spielzeit. Nun folgt die zweite und beginnt am Freitag, 18. Oktober, mit der Salsa-Band Compadres.
Wohnwagen mit Bühne
Olaf Jungmann hat aber noch mehr vor: Der Pädagoge, der auch an der Villinger Carl-Orff-Schule Theaterspiel unterrichtet, möchte mit seinem Herzensprojekt mobil werden: Ab dem kommenden Jahr soll der „Roll-Mops“ auf Tour durch Deutschland gehen: ein Wohnwagen aus den 50er Jahren, der mit einem Bühnenanbau ausgestattet ist und Platz für Stücke mit kleinem Ensemble bietet.

Neu ist außerdem das Rollmöpschen, „Deutschlands kleinstes Straßentheater“, wie Jungmann verrät. In einer Bühne im Koffer, mit Ukulele und Kinder-Akkordeon bringt das Rollmöpschen Improvisationstheater zu den kleinen und großen Zuschauern.
Schauspieler gesucht
Olaf Jungmann freut sich auf das neue Kapitel der Rollmops-Geschichte. Im „Engel“ wird das Theater, zwar mehr Platz haben, aber mit 100 Sitzplätzen immer noch Wohnzimmeratmosphäre versprühen. Auf der 50 Quadratmeter großen Bühne kann sich das Team um Jungmann – im Wesentlichen sind das Regisseur Götz Knieß, Jessica Lippert, Dietmar Schlau und Martina Dienstberger – austoben. Für den gelernten Erzieher steckt in der größeren Bühne viel Potenzial: „Es ist viel leichter, eine Produktion von einer kleinen auf eine große Bühne zu bringen. Und wir können mit mehr Schauspielern agieren.“ An denen fehlt es jedoch teilweise: „Wir suchen dringend junge Männer.“
Jungmann selbst spielt in einer der nächsten Produktionen einen 40-Jährigen. „Mit ein bisschen Schminke nimmt man mir das gerade noch so ab“, sagt der 51-Jährige lachend. Interessenten – mit und ohne Bühnenerfahrung – können sich über das Kontaktformular auf der Webseite gerne melden.
Spielzeit
Die Spielzeit im „Engel“ startet am Freitag, 18. Oktober, mit der Band Compadres. Am Samstag, 19. und Donnerstag, 31. Oktober, wird das Theaterstück „Alltag und Ekstase“ gezeigt. Alle Infos gibt es auch im Internet unter
http://www.theater-im-engel.de