Wenn im Bereich Lämmlisgrund ein neues Wohngebiet entsteht, ist das in mehrfacher Hinsicht von großer Bedeutung. Wäre das Gebiet – wie geplant – schon in den 80er und 90er Jahren bebaut worden, hätte die Doppelstadt eine bessere Chance gehabt, früher und optisch sichtbar zusammenzuwachsen. Leider ist das groß angedacht Städtebauprogramm im Zentralbereich damals nicht umgesetzt worden, lediglich das Schilterhäusle als Magerversion wurde realisiert. Das Gebiet hatte enorme Anlaufschwierigkeiten, kaum jemand wollte dorthin ziehen, Grundstücke galten als fast unverkäuflich. Das hat sich mit dem Bau des Klinikums geändert, auf einmal war das Schilterhäusle hoch im Kurs und damit die Zeit reif, auch das übrige Gelände zu bebauen.

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Platz für 3000 Menschen: Das ist ein Wort – vor allem weil gerade günstiger Wohnraum dringend gesucht wird. Das ist genau der Punkt, bei dem die Stadt den Daumen drauf haben muss: Das Gebiet darf nicht nur Privatinvestoren überlassen werden, die Stadt muss dafür sorgen, dass in ausreichender Zahl günstiger Wohnraum entsteht und öffentlich geförderte Wohnungen.

Der Wermutstropfen ist die Zeitschiene: Bis ein Bebauungsplan aufgestellt ist, gehen zwei Jahre ins Land und bis die ersten Wohnungen fertig sind, verstreicht viel Zeit. Aber es ist gut, dass die Stadt vorausschauend handelt und die Weichen stellt, damit die Stadt wachsen kann und die Menschen auch Wohnungen finden, die sie bezahlen können. Beachtenswert ist auch der klimafreundliche Ansatz bei der Planung des Wohngebietes: Carsharing, Ladestationen, Dachbegrünung, Fußgängerwege und Grünflächen haben die Planer vorgesehen.