Jetzt haben die Klimaproteste auch Villingen-Schwenningen erreicht: Kurz vor 11.30 Uhr strömen immer mehr Kinder und Jugendliche auf den Latschariplatz in Villingen – am Ende werden es laut Organisatoren rund 400 sein. „Wir sind total beeindruckt, dass es so viele sind“, sagt die 18-jährige Laetitia Seyboldt von der Waldorfschule. Gemeinsam mit Mitschülern hat sie die Demonstration initiiert.

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Am Freitagmittag sind nun Schüler verschiedener Schulen aus Villingen-Schwenningen zusammengekommen, um lauthals für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Damit sind sie Teil der Fridays-for-Future-Bewegung, in deren Rahmen weltweit Jugendliche auf die Straße gehen, um gegen Umweltverschmutzung und für eine nachhaltigere Klimapolitik zu protestieren.

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Bild 1: Fridays for Future in Villingen-Schwenningen: Schüler erheben Stimme fürs Klima
Bild: Marcel Jud

Nachdem die Organisatoren der Demonstration der Menge mit Ansprachen und Parolen eingeheizt haben, ziehen die Jugendlichen um 11.45 Uhr über die Rietstraße Richtung Münsterplatz. Dabei halten sie selbst gebastelte und bemalte Plakate mit ihren Forderungen hoch, pfeifen und skandieren „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut“, „Hopp, hopp, Kohle Stopp“ oder „Scheiß doch auf die Kohle, wir sind heiß genug“.

Bild 2: Fridays for Future in Villingen-Schwenningen: Schüler erheben Stimme fürs Klima
Bild: Marcel Jud
„Wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut“ Video: Lea Spormann

Für ihren Schülerstreik schwänzen die Kinder und Jugendlichen die Schule. „Wenn die Schüler vorab eine Enschuldigung der Eltern vorgelegt haben, müssen sie bei uns mit keinen Konsequenzen rechnen“, sagt Christoph Käfer, stellvertretender Schulleiter der St.-Ursula-Schulen Villingen. Als christlich geprägte Schule stünden sie auch für den Erhalt der Erde ein und unterstützten daher die Aktion. Anders sieht es am Gymnasium am Hoptbühl aus. Auch wenn sie das Engagement der Schüler persönlich gut finde, müssten diese die verpassten Schulstunden nachholen, sagt Schulleiterin Simone Duelli-Meßmer: „Wenn ihnen das wichtig ist, dann darf es auch weh tun.“

Schüler sagen, warum sie an der Demo teilnehmen

Maren Thiemann, 18, St. Ursula Schulen Video: Lea Spormann
Dominik Drengner, 21, David-Würth-Schule Video: Lea Spormann
Lea Hüttl, 18, Waldorfschule Video: Lea Spormann

Auf dem Münsterplatz angekommen, ergreifen verschiedene Jugendliche das Wort und machen in Reden auf die Konsequenzen des Klimawandels aufmerksam. „Wir wollen den Politikern zeigen, dass wir auch eine Stimme haben“, sagt der 14-jährige Lenny Münzer vom Gymnasium am Romäusring. Bevor sich der Demonstrationszug zurück zum Ausgangspunkt bewegt, legen sich alle Schüler vor dem Rathaus als Zeichen des Protests auf den Boden.

Streik im Liegen Video: Marcel Jud

Kurz nach 12.30 Uhr sind die Jugendlichen wieder auf dem Marktplatz, machen ein Massen-Selfie und singen zum Abschluss den Klassiker „We are the World“. Auch die Landtagsabgeordnete der Grünen, Martina Braun, singt mit. Zuvor hat sie sich in einer kurzen Rede an die Schüler gewandt. „Ich finde es ganz toll, dass die Jugendlichen ihre Stimme erheben“, so Braun.

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