Iris Hall war, wie sie schilderte, am vergangenen Freitag gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Jack Russel Terrier am Brigachufer, etwa in Höhe des Geschäfts Farben-Demmler, unterwegs, als sie von einem anderen Hundebesitzer, einem jüngeren Mann, gewarnt wurden. Der hatte am Uferbereich der Brigach einen Fund gemacht, den die Hundebesitzer eindeutig als vergifteten Köder identifizierten. "Das war ein Bollen aus Fisch, im Innern gespickt mit Tabletten", beschrieb Iris Hall das Fundstück. In diesem Bereich an der Brigach, so berichtet sie, sind zahlreiche Hundehalter unterwegs, die ihre Tiere dort auch ins Wasser lassen.
Genau an so einem Zugang zum Fluss sei der Köder deponiert worden. Der junge Mann, der ihn gefunden hatte, berichtete dem Ehepaar, dass er dort schon eine Woche zuvor einen anderen Köder gefunden habe. Das mutmaßlich vergiftete Stück Fisch habe der junge Mann in einem Mülleimer in der Nähe entsorgt.
Iris Hall hat daraufhin schnell ihren Hund gepackt und aus der mutmaßlichen Gefahrenzone des Uferbereichs ferngehalten. Ihr Mann, so schildert sie, habe ein anderes Pärchen, das sich mit einem Hund am Brigachufer aufhielt, gewarnt. Sie findet, dass auch andere Hundebesitzer über die Gefahr informiert werden müsse. Wie schnell ein Hund sich vergiften kann, hat sie nach eigenem Bekunden selbst schon erlebt.
Im vergangenen September schnappte sich ihr Terrier einen Köder mitten in der Stadt, in der Kanzleigasse. Dort habe jemand eine homogene Hackfleischmasse am Fuße eines Absperrpollers angebracht. Iris Hall berichtete, sie habe den Hund sofort weggezogen, doch einen Teil hatte er schon verschluckt. Sie brachten das Tier in die Klinik, wo er nach einer harten Nacht wieder entlassen werden konnte. "Er hat glücklicherweise nur wenig erwischt", stellte sie fest.
Dass Hundehasser so etwas machen, findet sie unglaublich. Durch Rattengift würden die Tiere grausam verenden. Besonders besorgt sie, dass immer mehr solcher Fälle bekannt werden, zuletzt auch im Gebiet Erbsenlachen und Haslach. "Man weiß als Hundehalter gar nicht mehr, wohin man noch gefahrlos gehen kann", beklagt sie.
Der letzte schwere Fall war Anfang Mai, als die Polizei informierte, dass ein unbekannter Täter in der Nähe einer Sitzbank, am Fußweg "Steinkreuzwiesen", im Gelände zwischen Gewerbegebiet und dem Stadtteil Haslach, einen Giftköder ausgelegt habe. Der Hund eines Passanten nahm den Köder zu sich und verendete einen Tag später. Auch damals wurde vermutet, dass der Köder mit Rattengift kontaminiert war. "Im Grunde gehört das Zeug aus dem Handel genommen", findet Iris Hall.