Mit seiner Initiative, die Kindergartengebühren in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen, steht Oberbürgermeister Roth ein schwerer Kampf bevor.

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Aus wirtschaftlichen Gründen ist seine Argumentation logisch und nachvollziehbar. Die Stadt hat im Vergleich zu anderen Städten relativ moderate Gebühren. Und sie hat in den letzten 15 Jahren die Angebote der Kinderbetreuung gewaltig ausgeweitet. Dabei sind die laufenden Betriebskosten geradezu explodiert: von 12,5 Millionen in 2007 auf mittlerweile rund 40 Millionen Euro (ohne die Kosten für Neubauten, Sanierungen und Erweiterungen). Darüber hinaus finanziert die Stadt die Betriebskosten der Kindergärten der freien Träger zu über 90 Prozent. Ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Die Finanzen der Stadt drohen an dieser Expansion aus dem Ruder zu laufen. Daher macht es Sinn, auch die Eltern als Profiteure dieser Entwicklung verstärkt in die Finanzierung einzubeziehen.

Doch auf politischem Parkett dürften Roths Chancen, mit seinem jetzigen Vorschlag einer gleichmäßigen Drittel-Finanzierung durch Land, Stadt, Eltern durchzudringen, auf Messers Schneide stehen. Ob sich eine Mehrheit zu dieser spürbaren Mehrbelastungen der Eltern durchringen kann, bleibt abzuwarten. Doch je länger diese Frage aufgeschoben bleibt, um so größer werden die Probleme.