Villingen-Schwenningen (tri) Eine Aufspaltung des Bauverwaltungsamts ist jetzt im Rathaus geplant. Nach SÜDKURIER-Informationen will Oberbürgermeister Jürgen Roth die Abteilungen Baurecht und Stadtentwicklung ab Frühsommer getrennt führen.
Roth ergreift damit eine Gestaltungsgelegenheit, nachdem der bisherige Amtsleiter Henning Keune das Bauverwaltungsamt verlassen hat. Roths Ideen werden derzeit in Kreisen der Stadträte andiskutiert. Nicht überall stoßen die Absichten intern auf Zustimmung. Verwiesen wird auf das vor rund zehn Jahren erfolgte Ende des Grünflächenamtes. Dessen Aufgaben sind seither in mehreren Abteilungen untergebracht, nicht alle Verantwortungsträger in VS sind damit zufrieden.
Es gibt aber auch viel Zustimmung zu den Absichten des OB. Vor allem auch, weil das Stadtplanungsamt für viele Investoren eine mächtige Hürde war. Die Gründe für Roths Schritt liegen in der Gestaltungs-Historie der Stadt. Der Umgang mit Investoren, die Anleitung bei Großprojekten und die Entwicklung aller Stadtbezirke gelten seit Jahren als „optimierungsfähig“, wie das ein Kenner der Materie ausdrückt. Öffentlich äußern will sich Roth derzeit noch nicht zu seinen Absichten. Nach Informationen des SÜDKURIER soll das Baurechtsamt intern und offenbar auch ohne weitere Ausschreibung besetzt werden. Das Planungsamt hingegen werde ausgeschrieben, heißt es aus gut unterrrichteten Kreisen, die begründen, man erhoffe sich neue und zukunftsfähige Impulse. Von der Aufspaltung verspreche man sich „deutliche Effizienzeffekte“, wie es weiter heißt.
Offensichtlich ist zunächst vorgesehen, auf eine Amtsleiterstelle zu verzichten. Diese hatte bislang der Sozialdemokrat Henning Keune inne, der nun in Norddeutschland Karriere macht.
Alle Bauämter sind an der Schwenninger Winkelstraße hinter dem Marktplatz ansässig. Die Bauämter werden formal dem Dezernat zwei zugeordnet. Dieses verantwortet Bürgermeister Detlev Bührer , ein Christdemokrat wie auch OB Jürgen Roth. Roth ist zum 1. Januar ins Amt gewählt worden. Der 56-jährige frühere Tuninger Bürgermeister hatte sich im zweiten Wahlgang im Herbst unter anderem auch gegen Jörg Röber durchgesetzt. Röber ist neu mit dem Aufbau der VS-Stabsstelle Digitalisierung im beauftragt.