Martin Disch

Im Sonntagsgottesdienst um 9.30 Uhr im Villinger Münster werden die beiden letzten hier in Villingen wohnenden Heilig-Kreuz-Schwestern aus Hegne verabschiedet. Schwester M. Mechthild und Schwester M. Salvator sind derzeit dabei, ihr Domizil im Münstergemeindezentrum zu räumen. Sie werden in Zukunft im Mutterhaus in Hegne wohnen. „Wir gehen mit Wehmut aus Villingen weg, denn wir durften hier Menschen zur Seite stehen und ihnen helfen“, sagt im Rückblick auf 32 Jahre Schwester Mechthild.

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Mit ihrem Wegzug endet eine Ära in Villingen, die im Jahr 1867 begann, als die Schwestern aus Hegne im Klosterring an der Ecke Mönchweiler Straße, wo jetzt ein Ärztehaus samt Apotheke steht, eine Krankenpflegestation eröffneten und dort auch wohnten. Jahrelang suchten die Bürger die Schwestern bei kleinen Verletzungen und Krankheiten auf, um sich pflegen zu lassen. Aber die Schwestern machten auch Hausbesuche. Segensreich darf man ihr jahrzehntelanges Tun nennen. Manche Mitschwestern waren auch in den Kindergärten der Stadt (Maria Frieden und Johanna Schwer) tätig. Sie brachten sich in das Leben der Bürger in Villingen und vor allem in der Münster- und Fidelisgemeinde ein.

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Im Jahr 1977 wurde im neugebauten Münsterzentrum die Sozialstation eingerichtet und den Krankenschwestern wurde eine Wohnung zugewiesen. Damals waren es noch sechs Schwestern, die in Villingen tätig waren. Altershalber und krankheitsbedingt schieden immer wieder einige aus, nun werden Schwester M. Mechthild , die in Oppenau 1935 geboren wurde und 1987 nach Villingen kam. und Schwester M. Salvator, die im September 1981 nach Villingen kam, nach Hegne ziehen. „Wir werden dort auch noch gebraucht, aber gleichzeitig freuen wir uns nach erfüllten Lebensjahren auf unseren Lebensabend im Kreise unserer Mitschwestern“, so Schwester Salvator.

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Schwester Mechthild trat 1959 in den Orden ein, die aus Friedrichshafen stammende Schwester Salvator tat dies im Jahr 1958. Beide lebten ihre Berufung und gaben der Sozialstation ein Gesicht. Schwester Mechthild legte viele Kilometer bei ihren Hausbesuchen in ihrem Auto zurück. Auch ins Villinger Hinterland führte sie ihre Tätigkeit. In Obereschach, Niedereschach oder Brigachtal war die Schwester gern gesehen. Bis 2005 waren die beiden Schwestern in der Sozialstation angestellt, auch danach, bis 2016, waren sie eingesetzt für die Pflegegespräche. Dann traten sie in den Ruhestand. Doch auch danach waren sie ehrenamtlich tätig. Beide hatten eine Ausbildung als Krankenschwester. „ Wir sind glücklich darüber, dass wir ein Teil der Münstergemeinde sein durften und wir immer willkommen waren“, so die beiden Schwestern.