In den Schlagzeilen steht der Corona-Virus, doch tatsächlich zu kämpfen haben die Menschen in Villingen-Schwenningen mit anderen Erregern: Die Grippe und vor allem das Norovirus machen vielen zu schaffen. Seit Jahresbeginn wurden dem Gesundheitsamt aus fünf Kindergärten und zwei Schulen in Villingen-Schwenningen gehäufte Magen-Darm-Infektionen gemeldet, stellt Heike Frank, Sprecherin des Landratsamts, auf Anfrage fest.
Schwierige Situation in Kindergärten
Norovirus-Erkrankungen werden von heftigem Brechdurchfall begleitet und gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten in der Wintersaison. Für betroffene Kinder, Eltern und die Einrichtungen ist die derzeitige Norovirus-Welle mit enormen Einschränkungen verbunden. So werden selbst Kinder ohne Symptome bei Ausbruch der Erkrankung aus den Kindertageseinrichtungen geholt, manche Eltern lassen auch nicht Infizierte zu Hause, doch gerade Berufstätige haben diese Möglichkeit nicht.
An vielen Einrichtungen Erkrankungen
Seit Jahresanfang wurden dem Gesundheitsamt 15 im Labor bestätigte Norovirus-Erkrankungen mit über 100 assoziierten Fällen, wozu zum Beispiel Geschwisterkinder gerechnet werden, aus den Kindergärten der Stadt gemeldet. Da sich die Magen-Darminfektionen bei Kindern in der Wintersaison häufen, geht das VS-Gesundheitsamt derzeit davon aus, dass es an allen größeren Einrichtungen im Vorschulalter Erkrankungen gibt.
Experten helfen
Treten Erkrankungen mit dem Norovirus verstärkt auf, beraten Experten des Gesundheitsamts, was die Kindertageseinrichtungen und Schulen konkret machen müssen, damit die Weiterverbreitungen unterbrochen werden können. Maßnahmen wie eine Schließung werden nur dann angeordnet, wenn die Betreuung und die Sauberkeit in den Einrichtungen nicht mehr gewährleistet werden kann, erläutert Frank weiter.
Eine Quarantäne wurde bei Noroviruserkrankungen derzeit nicht angeordnet, betont Frank zudem. Ein der Redaktion bekannter Kindergarten macht dies auf freiwilliger Basis, indem die Gruppen in ihren Räumen bleiben. Dringend empfohlen werden Hygienemaßnahmen wie das verstärkte Waschen von Händen. Zudem sollte vermehrt gereinigt werden, auch das Spielzeug, spezielle Desinfektionsmitteln können dabei erforderlich sein. Dazu gibt es Vorgaben in speziellen Hygieneleitfäden, die an die Einrichtungen ausgegeben werden.