Nach einem schleppenden Start scheint das Projekt Abendflair der städtischen Wirtschaftsförderung nun auf einem guten Weg: Wie City-Manager Thomas Herr sagt, sei es gemeinsam mit den teilnehmenden Betrieben gelungen, eine tragfähige Lösung zu finden.
An drei Donnerstagen – am 26. Juni, am 3. Juli sowie am 10. Juli – können Kundinnen und Kunden in verschiedenen Bereichen die Vielfalt der Innenstadt erleben.
Skepsis zum Projektauftakt
Im April hatte das Projekt – beziehungsweise die Skepsis daran – für Frust gesorgt: An einigen Stellen sei die Rückmeldung gekommen, eine solche Veranstaltung könne den Eindruck erwecken, die Straße sei tot. Thomas Herr hatte damals seiner Enttäuschung im Job-Netzwerk LinkedIn Luft gemacht.
Nach der anfänglichen Skepsis, vor allem, was den konkreten Mehrwert und den organisatorischen Aufwand betreffe, habe sich das Blatt gewendet, sagt Thomas Herr: „Inzwischen beteiligen sich die meisten Anliegergeschäfte und Gastronomiebetriebe aus den Innenstadtlagen Brunnenstraße, Obere Straße und Gerberstraße aktiv an den Terminen.“

„Es ist aus unserer Sicher wichtig, dass das Abendflair als Gemeinschaftsformat verstanden wird, das flexibel weiterentwickelt werden kann“, sagt Herr. Besonders erfreulich sei, dass sich über die reine Teilnahme hinaus auch neue Formen der Kooperation ergeben hätten:
So arbeiten Geschäfte aus der Niederen Straße oder Rietstraße mit Betrieben aus der Gerberstraße oder der Oberen Straße zusammen: Beispielsweise durch gemeinsame Aktionen, abgestimmte Angebote oder gegenseitige Bewerbung. „Diese Vernetzung stärkt das Innenstadtgefühl und sorgt für zusätzliche Synergien“, ist Herr überzeugt.
Innenstädte haben es schwer
Ob Aalen oder Zittau: Bundesweit stehen Innenstädte unter Druck. Die Themen sind überall dieselben, wie unter anderem eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt. Verwaiste Schaufenster, leere Fußgängerzonen, zugleich wachsender Onlinehandel und hohe Mieten – es braucht neue Ideen und Konzepte und vielerorts eine verbesserte Aufenthaltsqualität in den Innenstädten, um die Menschen vom Einkauf vor der eigenen Tür zu überzeugen.
Neue Konzepte – so beispielsweise das Format „Markt on Tour“ der regionalen Wirtschaftsförderung, das am 10. Juli in der Gerberstraße zu Gast sein wird. Dabei werden potenzielle Marktbeschicker von der Wifög eingeladen, sich mit kulinarischen Genüssen und regionalen Produkten zu präsentieren.

Eigene Akzente setzen
„Damit greifen wir den Wunsch vieler Händlerinnen und Händler auf, auch in dieser Straße eigene Akzente zu setzen“, sagt Thomas Herr.
Insgesamt sehe man bei der WIR VS (Wirtschaft, Tourismus, Räume Villingen-Schwenningen), wo auch das City-Management angesiedelt ist, dass das Abendflair ein Format mit großem Potenzial sei: Nicht als klassisches Event, sondern als neue Form der Innenstadtinszenierung, bei der Handel, Gastronomie und Stadtgesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Ziel bleibe es, dieses Format auch künftig flexibel weiterzuentwickeln und für kreative Ideen offen zu bleiben.