In diesem Jahr hat sich die Doppelstadt zum ersten Mal an der vom Klima-Bündnis ausgerichteten Aktion „Stadtradeln„ beteiligt. Dabei konnten die Fahrradfahrer über die App „Radar“ in dem Aktionszeitraum vom 14. September bis zum 4. Oktober Meldungen zur Verbesserung der Radinfrastruktur in der Stadt abgeben. In einer Pressekonferenz schilderte Ansgar Kundinger, seit dem 1. Juni Mobilitätsbeauftragter der Stadt Villingen-Schwenningen, die Ergebnisse über gefährliche und unübersichtliche Stellen für Radfahrer im Stadtgebiet.
Zahl der Rückmeldungen in VS war hoch
Bis zum Ende der Aktion seien laut Kundinger dabei 432 Meldungen über die App eingegangen. Laut dem Klima-Bündnis, die das jährliche Stadtradeln deutschlandweit organisiert, eine hohe Zahl. Gemeldet werden konnten dabei etwa Gefahrenstellen, besondere Wünsche für Änderungen, sowie positive Kritik.
„Von den 432 Meldungen wurden 350 Meldungen bereits gelesen, aber noch nicht bearbeitet“, sagt Kundinger im Pressegespräch mit dem SÜDKURIER. „Auf acht Meldungen hat die Stadt bereits reagiert und die Gefahrenstellen verändert. Es gab außerdem neun neutrale Meldungen und 20 positive Rückmeldungen.“ 45 Meldungen befänden sich gegenwärtig in konkreter Bearbeitung.
Verschiedene Probleme wurden geäußert
Die Hälfte der Hinweise auf Problemstellen stammt dabei aus Villingen, ein Viertel aus Schwenningen und die weiteren aus dem Zentralbereich, den Ortschaften und der Umgebung. Hauptsächlich schildern die Radler Probleme der Oberflächen, also Löcher, Unebenheiten, Brüche oder Risse, die zu einem erhöhten Sturzrisiko führen. Weitere große Probleme haben Radfahrer an Stellen mit unklarer Verkehrsführung, Straßenquerungen und Übergängen mit zu großen Höhenunterschieden. Dies geht aus der erhobenen Statistik der Stadtverwaltung hervor.
Die Top-Meldung in der App mit über 30 Bestätigungen durch andere Radfahrer betrifft die Bahnunterführung Mönchweilerstraße Richtung Wieselsbergstraße. Dort sei es immer wieder zu Problemen zwischen Fußgängern und Radfahrern gekommen. Die Stadt teste gerade, wie man das Problem beheben könne. Das sei baulich allerdings schwierig, so Ansgar Kundinger.
Stadtverwaltung reagiert auf Konfliktpunkte
Bereits reagiert hat die Kommune im Fall der B33 und der Salinenstraße. Dort wurden rote Radfuhrtmarkierungen aufgebracht, der SÜDKURIER berichtete bereits. Weiterhin habe es einige Grünrückschnitte gegeben, so beispielsweise an der Schwenninger Straße, im Utzenbühl wurde ein Asphaltkeil angebracht und in der Bleichesstraße ein falsches Geh- und Radwegschild entfernt.
45 Stellen befänden sich gegenwärtig noch in der Bearbeitung. So sei die Öffnung der Einbahnstraßen Belchenstraße und der Banater Straße in Schwenningen, sowie der General-Horn-Straße und der Kanzleistraße in Villingen beantragt worden. Außerdem wird an einer Furt am Fürstenbergring Auffahrt Schwenninger Straße und an einer Schutzstreifenmarkierung auf der Mühlbachstraße in Mühlhausen gearbeitet. Darüber hinaus seien Schlaglochbehebungen und weitere Grünrückschnitte geplant.
Auch 2021 will man beim Stadtradeln antreten
Aufgrund der großen Resonanz überlege die Stadtverwaltung im Moment eine App oder einen anderen Kanal einzurichten, um dauerhaft die Wünsche und Probleme der Bürger erfahren zu können. „Dabei wollen wir jedoch, anders als bei „Radar“, alle Verkehrsteilnehmer einbinden“, sagt Kundinger. Deshalb könne die Einrichtung dieses Kanals noch dauern. Bis dahin wolle man auch im Jahr 2021 an der App-Lösung festhalten. Auch dann hofft der Mobilitätsbeauftragte auf eine noch regere Teilnehmer beim Stadtradeln und darauf, dass das dieses Jahr abgesagte Abschlussfest stattfinden kann.