Villingen-Schwenningen Christian Fischer, Rektor der Musikhochschule in Trossingen, zeigte sich nach der Abstimmung zufrieden: Der Gemeinderat hatte soeben die jährlichen Beiträge der Stadt Villingen-Schwenningen für die nächsten Jahre festgezurrt. Aktuell betragen die städtischen Zuwendungen 535.000 Euro, vom kommenden Jahr an werden dann bis 2027 pro Jahr 585.000 Euro fällig. Bis zum vorläufigen Ende der Vertragszeit, dem Jahr 2030, sollen dann zunächst 635.000, dann 685.000 Euro fließen. Doch der Blick geht weiter, denn die jährlichen Zahlungen der Stadt sind bereits bis zum Jahr 2035 festgelegt. Sie sollen bis dahin auf 750.000 Euro steigen.

Die beiden Verhandler, Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier und Rektor Fischer, sprachen von einem guten Ergebnis. Fischer versicherte, dass sich Villingen-Schwenningen mit diesem Betrag – verglichen mit anderen Städten – „im mittleren Bereich“ bewege. „Wenn wir hier nicht investieren, haben wir neue Generationen an TikTok verloren“, warnte der Professor aus Trossingen.

Als Tochterunternehmen der Hochschule für Musik agiert die Musikakademie VS weitgehend autonom und erhält die jährlichen Zuschüsse, um den Betrieb sicherzustellen. Die städtische Förderung ist laut Vertrag begrenzt auf 50 Prozent der Personalkosten, ausgerichtet auf 19 Vollzeitstellen im Bereich der Lehrkräfte und zweieinhalb Stellen für den Bereich der Geschäftsführung und der Verwaltung.

Tatsächlich ist die Belegschaft der Musikakademie größer, weil es dort viele Teilzeitstellen gibt. Über lange Jahre arbeiteten die Lehrkräfte dort mit Honorarverträgen – eine Praxis, die nach einem Urteil des Bundessozialgerichts nicht länger zulässig ist. Vor diesem Hintergrund sind die an der Musikakademie lehrenden Musiker seit dem vergangenen Jahr mit Anstellungsverträgen ausgestattet, nachdem der Gemeinderat im Oktober 2024 einer entsprechenden Änderung zugestimmt hat. Neben der finanziellen Beteiligung an den Personalkosten erbringt die Stadt weitere zusätzliche Leistungen: So stellt Villingen Schwenningen die Räumlichkeiten an den drei Standorten an der Villinger Goethestraße, im Haus der Musik und in der Schwenninger Mozartstraße unentgeltlich zur Verfügung. Für diese Häuser trägt die Stadt alle Betriebs- und Instandhaltungskosten. Zudem wird der Musikakademie eine mietfreie Nutzung städtischer Veranstaltungsräume zugesichert.

Deutlich fiel im Gemeinderat die Zustimmung dafür aus, den Musikakademiebetrieb mit den genannten Zahlungen zu unterstützen. Dietmar Wildi aber sieht die jährliche Zuwachsraten als zu hoch an. „Wir schießen übers Ziel hinaus“, sagte der CDU-Gemeinderat. Kulturamtsleiter Dobmeier verwies darauf, dass zwar die Beträge bis 2035 festgelegt wurden, der Vertrag aber zunächst auf fünf Jahre befristet ist.