Der Vorschlag aus dem Gemeinderat, die neu geplante Grundschule für Schwenningen dauerhaft in Containern unterzubringen, stößt auf entschiedenen Widerspruch des Gesamtelternbeirats. Der Vorsitzende Tino Berthold übt in diesem Zusammenhang harte Kritik am Oberbürgermeister.

„Keine Lösung auf Dauer“

„Die Containerlösung ist vielleicht für eine Übergangszeit geeignet, aber keine Lösung auf Dauer“, urteilt Berthold. Er reagiert damit auf die von den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates ins Spiel gebrachte Möglichkeit, die geplante Grundschule in den am Schulzentrum Deutenberg stehenden Containermodulen zu etablieren. 

Bislang war nur von einer befristeten Container-Unterbringung während der Umbauphase des Schulgebäudes Hallerhöhe die Rede. Die Container hat die Stadt vor Jahren angeschafft, um Schulkassen während der Sanierungen der Deutenbergschulen auszulagern.

Blick auf das Schulzentrum am Deutenberg mit den dazugehörenden Sportanlagen. Die weißen Container in der Mitte könnten für eine neue ...
Blick auf das Schulzentrum am Deutenberg mit den dazugehörenden Sportanlagen. Die weißen Container in der Mitte könnten für eine neue Grundschule hergerichtet werden. Doch Elternvertreter sind bislang skeptisch. | Bild: Hans-Jürgen Götz

2022 hat der Gemeinderat beschlossen, eine dringend benötigte zusätzliche Grundschule für Schwenningen in einem älteren Schulgebäude auf der Hallerhöhe einzurichten. Allerdings würde dessen Umbau 4,5 Millionen Euro kosten. Daher kam nun der kurzfristige Vorschlag, zu prüfen, ob die Container auch eine Dauerlösung sein könnten.

Jahrelange Versäumnisse beklagt

„Ich bin auf Puls 180“, reagierte Berthold auf den überraschenden Gemeinderats-Vorstoß. Die Kurzfristigkeit bringt ihn in Rage: Denn bereits in fünf Monaten soll die neue Grundschule starten.

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Er habe bereits vor fünf Jahren gefordert, aus dem Gebäude auf der Hallerhöhe „eine ordentliche Schule nach den neuesten pädagogischen Gesichtspunkten zu machen“. Die Stadt habe jahrelang versäumt, „es richtig zu machen“, beklagt Berthold.

„Das wird Chaos pur“

Auch aus pädagogischen Gründen hält er die Unterbringung der Grundschüler am Schulzentrum Deutenberg für verfehlt. Dort ballen sich mit dem Gymnasium, der Real- und Werkrealschule bereits drei Schulen. „Das wird ein Riesencampus für 2000 Schüler.“ Die kleinen Grundschüler hätten dort keinen abgegrenzten Pausenbereich.

„Das wird Chaos pur“, vermutet Berthold. Außerdem sei ja geplant, die neue Grundschule als Ganztagsschule mit weiteren Räumen und Mensa auszubauen. Dafür gebe es in den Containern keine Kapazitäten.

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Andere Lösungen hat die Stadt aus Sicht von Berthold ebenfalls verschlafen: „Warum hat man nicht geprüft, die Rinelen-Schulen für diese Grundschule zu ertüchtigen?“ Diese liege räumlich im gleichen Schulbezirk.

Für die aus seiner Sicht planlose Schulpolitik macht Berthold den Oberbürgermeister verantwortlich. „Der OB hat als zuständiger Dezernatsleiter der Schulpolitik versagt.“