Gerade einmal 42,4 Prozent der Autofahrer halten an der Stoppstelle der Bundesstraßenabfahrt (B 33) auf die Schwenninger Steig vorschriftsmäßig an. Häufig werde die Sichtlinie überfahren. Über 57 Prozent halten entweder gar nicht – oder aber verbotenerweise auf dem Radweg, der neben der Schwenninger Straße verläuft. Diese Zahlen, die der Auto Club Europa (ACE) nun vorlegt, zeigen, wie risikoreich es für Radler gerade an dieser Stelle werden kann.
Erstmals hat der SÜDKURIER über die Gefahrenstelle berichtet. Die damals noch subjektiven Eindrücke untermauert der ACE jetzt mit einer einstündigen Verkehrsbeobachtung. Während dieser Zeit sei es gar zur Behinderung eines Radfahrers gekommen, schreibt jetzt der ACE. Radfahrer hätten Vorrang, schreibt Uwe Witfer, Kreisvorsitzender ACE-Kreis Schwarzwald-Baar/Rottweil, in einer Pressemitteilung.
57 Prozent der Autofahrer halten nicht
An der Einmündung auf die Schwenninger Straße habe der Radverkehr Vorrang, dies scheine vielen Autofahrern nicht bewusst zu sein. Nachdem im vergangenen Herbst die Gefahrenstelle vom ACE-Kreisvorstand mit der Presse begangen wurde, war es jetzt an der Zeit, den damaligen subjektiven Eindruck mit Zahlen zu unterlegen.
Zur Erhebung aussagekräftiger Zahlen fand sich der ACE-Kreisvorstand am 27. Mai an einer der beiden Stoppstellen in der Nähe des Landratsamts ein. Bei der einstündigen Erhebung wurde das Verhalten der Autofahrer hinsichtlich Haltelinien, Schulterblick und des Stoppens erfasst. Auch das Verhalten der Radfahrer war Gegenstand der Zählung.
Schulterblick wird oft vergessen
Bei dem abbiegenden Verkehr von der Schwenninger Straße auf die Bundesstraßenauffahrt vergaßen 70,2 Prozent der Autofahrer den so wichtigen Blick über die Schulter. Nur 29,2 Prozent berücksichtigten laut ACE den Schulterblick.
Radfahrer vorsichtig
Das Verhältnis vorsichtiger Radfahrer zu unvorsichtigen war dabei genau umgekehrt. 74,1 Prozent der Radfahrer seien sich offensichtlich der Gefahr übersehen zu werden, bewusst, schreibt der ACE weiter. Nur etwa ein Viertel der Radfahrer fuhr, ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren, in den Kreuzungsbereich ein.
Gegenseitige Rücksichtnahme schützt
Der ACE mache mit der Aktion darauf aufmerksam, die Verkehrsregeln einzuhalten und an den Stoppstellen an der Sichtlinie anzuhalten. Dabei sei es wichtig, den Radweg nicht zu versperren. Der ACE will aber auch die Radfahrer sensibilisieren, nicht auf ihre Vorfahrt zu beharren und gegebenenfalls Blickkontakt mit den Autofahrern aufzunehmen.