Es ist seit vielen Jahren an der Fastnacht ein fulminantes Klangerlebnis: Am Fastnachtsmontag vereinen sich die drei Guggenmusiken Hättä Lila, Krawazi-Ramblers und Fazenedle abends um 18 Uhr auf dem Osianderplatz zu einem gemeinsamen Konzert.
Der Auftritt von über 100 Guggenmusikern lässt die Luft in der Stadt vibrieren und sorgt bei vielen hundert Zuhörern für Gänsehaut-Momente.
Doch jetzt haben die Verantwortlichen die Veranstaltung für dieses Jahr aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Der gemeinsame Auftritt der Guggenmusiken, kurz als „Monsterkonzert“ bezeichnet, hat in Villingen eine lange Entwicklung hinter sich. Ursprünglich waren alle drei Gruppen immer einzeln in der Stadt unterwegs, bis sich die musikalischen Leiter der drei Guggen vor rund zehn Jahren zusammengesetzt und beschlossen haben, nach dem Glonkiumzug am Fasnetmentig gemeinsam ein Konzert zu geben.

Konzert VS-Unitet
Das Event fand anfänglich auf dem Latschariplatz, später auf dem Osianderplatz statt. Über die Jahre wurde das Event immer größer, wurde auch unter dem Namen VSU (VS-United) bekannt und zog immer mehr Zuschauer an.
„Verschiedene Vorkommnisse“
Längst ist das „Monsterkonzert“ zu einem festen Bestandteil der Fasnet geworden. Allerdings bringt die Größe des Events auch neue Herausforderungen mit sich.
So hatte die Guggenmusik der Glonki-Gilde, die Krawazi Ramblers, bereits am 12. Februar über Facebook gepostet: „Aufgrund vieler verschiedener Vorkommnisse wird das Monsterkonzert am Rosenmontag dieses Jahr nicht stattfinden.“ Und so kommt es jetzt auch.

Aktuell „angespannte Situation“
Dazu befragt, erklärt die Guggenmusik in einer Stellungnahme: „Die aktuelle angespannte Situation sowie die Unsicherheit vieler Zuschauer haben uns dazu veranlasst, das Konzert in diesem Jahr auszusetzen.“

Keine Auflagen der Stadt
Von Seiten der Stadt und der Zuggesellschaft, das verdeutliche der städtische Pressesprecher Patrick Ganter, gebe es keine neuen Sicherheitsauflagen, die das „Monsterkonzert“ betreffen. „Wir betrachten das Konzert als Bestandteil des normalen Narrentreibens“, erklärte er in Berufung auf das zuständige Bürgeramt.
„Zu großer Menschenauflauf“
Allerdings ist den Guggenmusiken selbst nicht mehr ganz wohl angesichts der Menschenmassen, die sich am Osianderplatz und in der Rietgasse beim „Monsterkonzert“ zusammenballen. „Das ist inzwischen ein zu großer Menschenauflauf“, ist auch der Eindruck von Frank Schnee von Hättä Lila, der Guggenmusik der Villinger Katzenmusik.
Im vergangenen Jahr musste ein Krankenwagen durch die Menge in die Rietgasse einfahren, was ein ziemlicher Akt war. Auch für Fußgänger war während des Konzerts kaum Durchkommen.
Gibt es einen geeigneteren Ort?
Die Guggenmusiken haben sich daher entscheiden, das „Monsterkonzert“ dieses Jahr auszusetzen. „Wir sind wieder einzeln unterwegs“, berichtet Frank Schnee.
In Zusammenarbeit mit der Zuggesellschaften wollen die Gruppen nach der Fasnet prüfen, ob und wo das Konzert künftig an einem geeigneteren Ort stattfinden könnte.
Hier finden Sie unsere Newsticker zur Fasnacht in Villingen-Schwenningen und zum närrischen Treiben in den VS-Nachbarstädten und -Gemeinden.