Die Menschen lassen sich die Fasnet nicht komplett verbieten, das wurde am Montagmorgen in Villingen sichtbar. Am Haupttag der Villinger Fasnet zogen einige Narren in Form eines kleinen Umzugs durch die Innenstadt (wir berichteten). Das wiederum lockte viele Zuschauer an. Rund 200 werden es gewesen sein.
Kurz nach 9 Uhr trafen dann auch einige Polizeistreifen in ihren Polizeiautos ein und beobachteten die Situation. In der Oberen Straße ermahnten die Beamten zwei Zuschauer aus dem Auto heraus bezüglich der Maskenpflicht. Wirklich einschreiten mussten sie aber nicht.
Das bestätigte auch Sprecher Jörg Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Wir hatten heute morgen davon Erfahren, dass es einen Umzug in Villingen geben soll“, so Kluge. Dies habe sich aber nicht bestätigt, nachdem seine Kollegen sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht hätten. Es sei zu keinen Verstößen gegen die Corona-Verordnung gekommen, so Kluge. „Die Menschen haben sich daran gehalten.“
Die Ansammlung von Hästrägern und närrischem Publikum in der Villinger Innenstadt werten die Beamten demnach nicht als Umzug. „Man kann es Menschen nicht verbieten, raus zu gehen und verkleidet durch die Stadt zu gehen“, so Kluge weiter. Voraussetzung dabei: Die Einhaltung der Corona-Verordnung, so schwer es auch falle.
„Man kann es den Menschen nicht verdenken“, wertet Kluge die Tatsache, dass in der Stadt viel mehr los sei, als normal. Wie es am Montag weitergeht, konnte Kluge am Vormittag noch nicht abschätzen. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Menschen sich auch weiterhin vernünftig verhalten.
Situation am Nachmittag
Nachdem der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt mehrere Verstöße gegen die Corona-Verordnung feststellen musste und OB Jürgen Roth am Nachmittag Kritik am Fasnettreiben in der Stadt äußerte (wir berichteten), hat die SÜDKURIER-Redaktion auch noch einmal bei der Polizei nachgefragt, wie sich die Lage entwickelt hat.
Kluge gibt an, dass sich nun noch mehr Narren in der Stadt tummeln würden. Allerdings müsse die Polizei noch nicht unterstützend eingreifen. „Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat die Situation noch unter Kontrolle“, so Kluge weiter. Bislang seien lediglich Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Dennoch eine schwierige und emotionale Situation, da ist sich Kluge sicher, in der viel Fingerspitzengefühl gefragt sei.