Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit (22 Ja-Stimmen, zehn Nein-Stimmen und vier Enthaltungen) zugestimmt, die Stelle für die Galerieleitung der Städtischen Galerie in Schwenningen schnell zu besetzen. Nachdem eine Bewerberin, für die sich der Gemeinderat im März entschieden hatte, die Stelle nicht angetreten hat, gab es Überlegungen, angesichts der desolaten Finanzlage der Stadt die Leitung vakant zu lassen und erst später zu besetzen. Nachdem der langjährige Galerieleiter Wendelin Renn in den Ruhestand gegangen war, trat Vanessa Charlotte Heitland seine Nachfolge an, sie blieb aber nur eineinhalb Jahre und kündigte dann überraschend Ende vergangenen Jahres.
Nach dem Mehrheits-Votum können sich jetzt drei Bewerber in nichtöffentlicher Sitzung vorstellen. „So können sie sich ihr eigenes Urteil bilden“, erklärte Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier, der gerade mit einem Kuratorenmodell die Galerie interimsweise führt.
Ein Argument für die schnelle Besetzung der Stelle sei der in den kommenden Jahren anstehende Personalwechsel im Kulturbereich – sowohl Museumsleiter Michael Hütt als auch Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier werden mittelfristig in Altersteilzeit oder in Ruhestand gehen. So meinte Bertold Ummenhofer (Freie Wähler): „Es geht hier auch um die Möglichkeit der Einarbeitung vor dem anstehenden Wechsel.“
Die Besetzung der Galerieleitung haben die Stadträte damit aus der Gesamtdiskussion herausgelöst, wie es mit der Entwicklung der städtischen Kultureinrichtungen in Schwenningen weitergeht. Im Raum steht die Idee, das Bürkareal als Museumsquartier auszbauen, was viele Millionen kosten würde. Über dieses Projekt, das von der neuen Galerieleitung maßgeblich mitentwickelt werden soll, diskutiert der Gemeinderat in vier Wochen.