Horst-Eckart Göppinger, Prokurist des Injoy Fitnessstudios in Villingen und maßgeblicher Eigentümer des Hauptwerks in Villingen, in das sich Injoy eingemietet hat, kann gleich eine ganze Liste an Maßnahmen vorweisen, die getroffen wurden, um den Energieverbrauch im Injoy zu senken. Dabei werden keine halbe Sachen gemacht: Die Fassade des Injoy wurde bereits weitgehend gedämmt und sämtliche Fenster ausgetauscht. Weitere sollen folgen.
Eine „Millioneninvestition“ – doch, da ist sich Göppinger sicher: „Das wird sich irgendwann auszahlen.“ Bei den explodierenden Gaskosten – diese hätten sich laut Göppinger inzwischen verfünffacht – sei es das Ziel, von Erdgas möglichst unabhängig zu werden und auf Alternativen zu setzen.
Im Dezember, erzählt Göppinger, soll ein weiteres Blockheizkraftwerk mit Flüssiggas in Betrieb genommen werden: „Da haben wir gerade noch das letzte ergattert.“ Außerdem soll die Photovoltaikanlage erweitert, die Gasheizung ab Februar durch Wärmepumpen und eine Pelletsheizung ersetzt werden.
Auch im Studio dürften die Kunden kleine Änderungen bemerkt haben. Die Automatik-Eingangstüren seien, so Göppinger, in „Winterstellung“. Heißt: Die Türen öffnen sich nicht so weit und schließen schneller wieder, sodass wenig Wärme verloren geht. „Unnötiges Licht“ gebe es nicht, auf Neonröhren werde verzichtet, stattdessen LED eingesetzt. Außerdem seien Laufbänder angeschafft worden, die ohne Strom funktionieren: „Der Laufende betreibt das Gerät selbst.“
Am Kursangebot habe sich nichts geändert. Auch „Hot Yoga“ finde statt – mit Wärme aus dem Blockheizkraftwerk. Ob Öffnungszeiten angepasst werden, sei noch unklar. Aber: „Wir denken über alles nach.“
Beim Thema duschen findet Göppinger klare Worte: „Das Duschen ist jedem selbst überlassen. In der Hinsicht sind wir großzügig.“ Eine Preiserhöhung für die Kunden habe es vor ein paar Wochen gegeben – diese wurde von den Sportlern „größtenteils akzeptiert“.
Keine Preiserhöhung aus Angst vor Kündigungen
„Die Krise hat uns hart getroffen“, sagt Ahmad Alsaghrji. Er ist Geschäftsführer der Fitnessstudios Clever-Fit in Villingen, Schwenningen, Bad Dürrheim und Donaueschingen. Habe er nach dem Corona-Lockdown gedacht, es werde endlich besser, sei es nun noch schlimmer geworden.
Eine Sache macht Alsaghrji am meisten zu schaffen: „Es kommen weniger Mitglieder.“ Sparen sei angesagt und da würden viele zuerst das Sportstudio streichen. Was der Geschäftsführer wiederum nicht nachvollziehen kann: „Die Gesundheit sollte doch vorgehen“, findet er.
Deshalb habe es auch noch keine Preiserhöhung für die Kunden gegeben, die Angst sei zu groß, noch mehr Mitglieder zu verlieren: „Das Risiko können wir nicht in Kauf nehmen.“ In Villingen-Schwenningen gebe es schließlich viele Studenten, die eine Erhöhung schwer treffen würde, außerdem sei die Konkurrenz hoch.
Um etwas Energie einzusparen werde versucht, in bestimmten Bereichen wie den Umkleidekabinen mit Bewegungsmeldern zu arbeiten, damit auch wirklich nur dann Licht verbraucht werde, wenn auch jemand da sei. Wie und wie lange die Mitglieder duschen, bleibe jedem selbst überlassen.
Alsaghrji hofft auf kommenden Sommer. Dass es dann besser wird. Bis dahin versucht er, optimistisch zu bleiben: „Wir geben unser Bestes.“