Jetzt darf also debattiert werden über die Entwicklung der Schulen. Öffentliche Proteste dürften zunächst einmal unterbleiben. Denn das strittigste Thema, die Schließung dreier Dorfschulen in Villingen-Schwenningen, wurde schon Anfang April ausgeklammert.

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Wenn die Sitzungsrunde mit dem Verwaltungs- und Kulturausschuss am Mittwoch, 11. Mai, ab 17 Uhr in der Schwenninger Neckarhalle beginnt, fehlt der Punkt, der bisher die meisten Emotionen hervorrief. Grund: Die Erörterung des Schulentwicklungsplans wurde aufgeteilt.

Über 3550 Grundschüler

Unter anderem geht es nun um grundsätzliche Dinge: So wird die Anzahl der Grundschüler laut den Statistikern von derzeit 2934 Schülern auf 3551 Schülern im Jahr 2027/28 ansteigen. Erst danach wird sie auf 3232 im Jahr 2031/32 sinken.

Allerdings kann der zusätzliche Bedarf größtenteils dadurch aufgefangen werden, dass in der Klosterring-, Haslach, Südstadt-, Garten- und Friedenschule ein weiterer Zug eingerichtet wird. Damit würden alle potentiell möglichen Klassenzimmer in den Schulgebäuden genutzt, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.

Über Neubau später entscheiden

Nur in einem Fall wird ein Neubau vorgeschlagen: Im Schilterhäusle und im geplanten neuen Wohngebiet „Lämmlisgrund“ dürften bis zum Ende des Jahrzehnts knapp 150 Schulplätze fehlen. Derzeit gehen die Kinder und Jugendlichen aus dem Schilterhäusle größtenteils in Villinger Schulen. Doch mit dem weiteren Neubaugebiet muss möglicherweise eine Grundschule gebaut werden. Das hat die Stadt selbst vorgeschlagen. Zeitpunkt und Kosten sind aber noch völlig offen. Darüber müsse gegebenenfalls später entschieden werden.

Schon im Gemeinderat am 18. Mai soll dagegen beschlossen werden, ob an der Schwenninger Hallerhöhe eine zweizügige Grundschule ab dem Schuljahr 2024/25 eingerichtet wird. In Villingen sollen die Mensa der Golden-Bühl-Schule erweitert, der heilpädagogische Hort der Kindertageseinrichtung Schwalbenhaag an die Bertholdschule ausgelagert werden.

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Die Schülerzahlen steigen – dennoch sollen Dorfschulen zugemacht werden. Wie passt das zusammen? Befürworter der Schließung verweisen vor allem auf pädagogische Gründe. So könnten in größeren Einrichtungen Ganztagesangebote besser umgesetzt werden, es entfielen jahrgangsübergreifende Klassen und die Lehrer müssten nicht so oft pendeln.

Kein Termin für Dorfschulen

Doch der Vorschlag hat zu erbitterten Diskussion geführt. Wann über die Zukunft der Schulen in den Ortschaften entschieden wird, ist offen. Ursprünglich war daran gedacht, vor den Sommerferien damit zu beginnen. „Wann die Ortschaftsschulen behandelt werden, dies betrifft alle Grundschulen in den Ortschaften, nicht nur die, bei denen die Verwaltung eine Schließung empfiehlt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar“, teilt auf Anfrage eine der betroffenen Ortsvorsteherinnen, Silke Lorke aus Weilersbach mit.