Wer in diesem Jahr sicher Fasnet feiern will, macht das am besten zu Hause. Damit in den heimischen vier Wänden auch Stimmung aufkommt, geht ab Fasnetsamschtig für drei Tage das Wuescht-Radio auf Sendung. „Wuescht zwo drei vier“ ist ausschließlich im Internet zu hören und zwar auf der Webseite wuescht234.de.
Idee schnell umgesetzt
Der Name lässt es schon vermuten – die Idee stammt aus der Wueschtgruppe der Historischen Narrozunft, genauer gesagt aus einer Gruppe junger Wueschte von 16 bis etwa 30 Jahren. Zwischen Idee und Umsetzung liegen gerade einmal gut eineinhalb Wochen – das Radioteam um Katharina Furtwängler und Fabian Mauch hat mächtig Gas gegeben. Mit einer Mischung aus vorproduzierten Inhalten und Live-Moderationen wollen die Radiomacher über das Internet für Fasnetstimmung zu Hause sorgen. Dazu können die Hörer auf der Webseite auch eigene Musikwünsche angeben.
Inspiration aus Dauchingen
Die Inspiration zum Wuescht-Webradio kommt aus einer Nachbargemeinde. In Dauchingen geht die Narrenzunft mit „Fuchsschwanz FM„ auf Sendung. „Ich habe dann dort angerufen, denn ich wollte nicht zur Konkurrenz für Fuchsschwanz FM werden“, sagt Katharina Furtwängler. Die Sendezeiten wurden daher aufeinander abgestimmt.

Zunftmeister Anselm Säger wiederum war von der Idee so begeistert, dass er die Gruppe ermunterte, nicht nur ein paar Stunden, sondern an mehreren Tagen zu senden. Katharina Furtwängler und Fabian Mauch setzten sich also ans Konzept, überlegten sich Formate und mieteten einen Webstream an, über den gesendet wird. Von der Narrozunft wird das Team finanziell und technisch unterstützt, ein Redaktionsteam organisiert Interviews und O-Töne.
Auch aus den Reihen anderer Fastnachtsvereine fanden sich Unterstützer, darunter von den Rietvögeln, der Katzenmusik, den Glonkis oder den Hexen. Deren Mitglieder übernehmen Moderationsblöcke oder moderieren auch live mit.
„Wir sind jetzt seit etwa einer Woche an der Arbeit, schneiden Beiträge und sammeln das Material“, sagt Katharina Furtwängler. Die 30-Jährige ist schon fast ihr ganzes Leben Mitglied der Wueschtgruppe, seit sie mit vier Jahren das erste Mal ins Häs schlüpfte.
Coronakonforme Interviews
„Die Interviews wurden so gestaltet, dass die Befragten immer von ihren Kindern oder Enkeln befragt wurden, damit es auch coronakonform abläuft“, erklärt Katharina Furtwängler. Die Resonanz war groß: „Alle, die wir angefragt haben, waren begeistert und machen mit“, freut sie sich.
Von der Straße ins Radio
Und was erwartet die Zuhörer? Eine Menge. Es gibt Kinderprogramm am Samstagnachmittag, abends Kneipenfasnet mit Anselm Säger und Alexander Brüderle, aber auch Katerbefreiung und Hexentaufe am Sonntag sowie Historischen Umzug am Montag. Möglich wird das durch Interviews und Einspieler, gemischt mit Live-Moderationen. Zum Historischen Umzug etwa wird Umzugskommentator Peter Kerber von seiner Enkelin interviewt, es gibt Wissenswertes rund um die Häser und auch die Stadtharmonie ist involviert. Oder wie Katharina Furtwängler sagt: „Was sonst auf der Straße passiert, soll ins Radio kommen.“